Inmitten anhaltender Spannungen im Konflikt mit Palästina hat der israelische Oppositionsführer Jair Lapid Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. Lapid äußerte sich besorgt über das schlechte Krisenmanagement der umstrittenen Netanjahu-Regierung in Bezug auf den Gaza-Krieg. Die aktuelle Regierung habe nicht nur das Vertrauen der Bevölkerung, sondern auch das der internationalen Gemeinschaft und der Sicherheitskräfte verloren.
Gegenüber dem israelischen Sender Channel 12 sagte Lapid, Netanjahu solle während der anhaltenden Kämpfe zurücktreten. Die derzeitige Regierung funktioniere nicht. Ein Wechsel sei dringend notwendig.
Lapids Partei Jesch Atid („Es gibt eine Zukunft“) könnte sich seiner Meinung nach zu einer „Regierung des nationalen Wiederaufbaus“ mit der Likud-Partei zusammenschließen. Der Oppositionsführer betonte jedoch, dass Netanjahu diese Koalition nicht führen könne. Umfragen zufolge wünschen sich rund 66 Prozent der Israelis vorgezogene Neuwahlen, sobald der Gaza-Krieg beendet ist.
Seit der Gewalteskalation im Oktober sind bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen rund 11.500 Palästinenser getötet worden, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Zahlreiche Gebäude, darunter Krankenhäuser, Moscheen und Kirchen, wurden beschädigt oder völlig zerstört. Die offizielle israelische Opferzahl liegt inzwischen bei 1200.
Unter dem anhaltenden Druck der internationalen Gemeinschaft hat der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch eine Resolution verabschiedet, in der „dringende und umfassende humanitäre Pausen und Korridore“ für den belagerten Gazastreifen gefordert werden. Es ist die erste Resolution des UN-Sicherheitsrats zum Gaza-Krieg seit dem 7. Oktober.
