Die türkische First Lady Emine Erdoğan hat beim Doha Forum 2024 die israelischen Angriffe auf die Palästinenser scharf verurteilt. Sie bezeichnete die Gräueltaten als „postmodernen Holocaust“ und rief die internationale Gemeinschaft zu sofortigem Handeln auf, um das Leiden zu stoppen.
Bei der Veranstaltung in der Hauptstadt Katars, die unter dem Motto „Ein Herz für Palästina: Hoffnung bewahren im Schatten von Besatzung und Völkermord“ stattfindet, erklärte Erdoğan in ihrer Rede: „Das, was heute in Palästina geschieht, ist weder legitim noch Ausdruck eines Selbstverteidigungsrechts. Lassen Sie uns die Dinge beim Namen nennen: Es handelt sich um einen organisierten Völkermord.“
Ein Angriff auf „Würde der gesamten Menschheit“
Emine Erdoğan betonte, dass die Gewalt Israels in den palästinensischen Gebieten seit 14 Monaten unvermindert anhält. „16.000 Kinder und insgesamt 44.000 Zivilisten wurden brutal getötet. Krankenhäuser, Schulen, Gebetshäuser und sogar Waisenhäuser wurden gezielt bombardiert. Diese Angriffe richten sich nicht nur gegen ein Volk, sondern gegen die Würde der gesamten Menschheit“, prangerte die Ehegattin des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdoğan an.
Sie rief die Weltgemeinschaft dazu auf, gemeinsam zu handeln, um das Leid der Palästinenser zu lindern. „Wir müssen heute und jetzt, ohne Wenn und Aber, einen lauten und klaren Ruf nach einem sofortigen Waffenstillstand erheben. Noch können wir unschuldige Leben retten.“
Dabei kritisierte die türkische First Lady die Untätigkeit und Doppelmoral vieler Länder scharf. Eine Rechtfertigungsversuch dieser Gräueltaten mit dem Begriff der Selbstverteidigung sei ein „Verrat an allen humanitären, rechtlichen und moralischen Werten“. Das Stillschweigen und die Komplizenschaft vieler Länder stellten ein „dunkles Kapitel in der Geschichte der Menschheit“ dar.
Erdoğan würdigte in ihrer Rede auch die Standhaftigkeit der Palästinenser, die den israelischen Angriffen ausgesetzt sind. „Die Menschen in Gaza lehren uns mit ihrem mutigen Widerstand vergessene Tugenden. Sie sind eine Quelle der Hoffnung, die uns daran erinnert, was es bedeutet, Mensch zu sein“, sagte sie.
Türkiye unterstützt Gaza mit Hilfsgütern
Die türkische Präsidentengattin hob auch die humanitären Anstrengungen ihres Landes hervor. Mit 88.000 Tonnen Hilfsgütern sei Türkiye das Land, das Gaza am meisten unterstützt habe. „Wir werden unsere Bemühungen für Frieden und Gerechtigkeit unermüdlich fortsetzen“, versicherte sie.
Die Schrecken in den palästinensischen Gebieten stünden für eine „dunkle Zeit“, dennoch müsse die Menschheit „die Hoffnung bewahren und gemeinsam für eine gerechtere Welt kämpfen“. Die Palästinafrage sei nicht nur eine Krise, sondern „unser gemeinsames moralisches Vermächtnis.“