Russland hat sich „kategorisch“ gegen die Ernennung des ehemaligen deutschen Bundeslandwirtschaftsministers Christian Schmidt (CSU) zum Hohen Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft für Bosnien und Herzegowina ausgesprochen. Die Ernennung müsse „vom Sicherheitsrat durch eine Resolution gebilligt werden“, sagte der russische Botschafter bei der UNO, Wassili Nebensia, am Dienstag. Schmidt soll am 1. August die Nachfolge des österreichischen Diplomaten Valentin Inzko antreten.
Nebensia bekräftigte Russlands Unterstützung für den Friedensvertrag von Dayton, der Name von Schmidt sei aber „aus dem Nichts aufgetaucht“.
Der US-Botschafter bei der UNO, Richard Mills, bezeichnete die Ernennung von Schmidt, der von 2014 bis 2018 Bundeslandwirtschaftsminister war, als „abgeschlossene Angelegenheit“. Die UNO habe zudem mit dem Ernennungsprozess nichts zu tun. Moskau gehe es vielmehr darum, das Büro des Hohen Repräsentanten ganz zu schließen.
Das Amt des Hohen Repräsentanten wurde mit dem Friedensvertrag von Dayton geschaffen, der 1995 den Krieg zwischen Bosnien und Herzegowina beendete. Der Gesandte mit Büro in Sarajewo soll die Umsetzung der zivilen Aspekte des Abkommens überwachen.
30 Juni 2021
Deutscher als Bosnien-Gesandter? Moskau lehnt Ernennung „kategorisch“ ab
Ex-Agrarminister Schmidt soll Hoher Repräsentant der internationalen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina werden. Moskau ist „kategorisch“ dagegen. US-Botschafter Mills verteidigt die Ernennung als „abgeschlossene Angelegenheit“.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Getreideabkommen: Ukrainischer Minister Kubrakov dankt Türkiye
Ukraines Infrastrukturminister Kubrakov hat sich für die türkische Unterstützung bei der Verlängerung des Getreideabkommens bedankt. Türkiye habe mit einem „unerschütterlichen Engagement“ zur Verlängerung des Abkommens um 120 Tage beigetragen.
Selbe Kategorie
Weltstrafgericht erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Gallant
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat Haftbefehle gegen Israels Premierminister Netanjahu und Ex-Verteidigungsminister Gallant ausgestellt. Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zur Last gelegt.
Nach Trump-Wahl: Israels Finanzminister will Annexion im Westjordanland
Die Wiederwahl Trumps wurde vielerorts mit Sorge betrachtet. Doch einer scheint es sehr zu begrüßen: Der ultra-rechte israelische Politiker Smotrich. Er erhofft sich einen Freifahrtschein, um noch mehr palästinensisches Land zu stehlen.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.