Zahlreiche Kongressabgeordnete der Demokraten fordern von US-Präsident Joe Biden ein Überdenken der Waffenlieferungen an Israel. / Photo: DPA (dpa)
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Zahlreiche Kongressabgeordnete der Demokraten haben US-Präsident Joe Biden aufgefordert, die Waffenlieferungen an Israel zu überdenken. In einem Brief, der am Freitag im Weißen Haus in Washington einging, äußern 88 Unterzeichner „erhebliche Bedenken“ gegen das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen. Sie verweisen insbesondere auf die „absichtliche Zurückhaltung humanitärer Hilfe“. Dies habe zu einer „beispiellosen humanitären Katastrophe“ in dem Palästinensergebiet beigetragen.

Die Abgeordneten fordern Biden auf, dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu klarzumachen, dass jede Behinderung der Hilfslieferungen in den Gazastreifen „die Berechtigung des Landes für weitere offensive Sicherheitsunterstützung der USA gefährdet“.

Defensivwaffen, etwa für das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome, sollen die USA nach dem Willen der Abgeordneten aber weiterhin finanzieren. „Wir unterstützen weiterhin nachdrücklich die Bereitstellung solcher lebensrettender Verteidigungsfinanzierung für Israel“, heißt es in dem Brief, den unter anderem Mitglieder des Verteidigungsausschusses und des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im Repräsentantenhaus unterzeichnet haben.

Biden steht in den USA wegen seiner Unterstützung für Israel in der Kritik. Studentenproteste gegen den Gaza-Krieg haben den Druck auf den US-Präsidenten weiter erhöht.

Israel startete nach dem Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober einen Vernichtungskrieg. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet.

Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

TRT Deutsch und Agenturen