24.08.2023, Südafrika, Johannesburg: Cyril Ramaphosa (M), Präsident von Südafrika, Ramaphosa, gibt die Abschlusserklärung des 15. Brics-Gipfels ab, flankiert von Luiz Inacio Lula da Silva (l-r), Präsident von Brasilien, Xi Jinping, Präsident von China, Narendra Modi, Premierminister von Indien, und Sergej Lawrow, Außenminister von Russland. / Photo: DPA (dpa)
Folgen

UN-Generalsekretär António Guterres sprach sich am Donnerstag im Rahmen des Brics-Gipfels in Johannesburg für eine Reform multilateraler Institutionen aus. „Wir bewegen uns auf eine multipolare Welt zu und das ist eine positive Sache“, sagte Guterres kurz nach der Ankündigung der Fünfer-Gruppe Brics, sie werde zum 1. Januar 2024 sechs weitere Mitglieder aufnehmen: Saudi-Arabien, den Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien, Ägypten und Äthiopien.

Reform der Weltwirtschaft gefordert

Eine gestärkte und reformierte multilaterale Architektur auf der Grundlage der UN-Charta sei „dringend“ notwendig, sagte Guterres. Die aktuelle Ordnung der Weltwirtschaft „spiegelt die Welt von gestern wider“.

Eine Neugestaltung der heutigen veralteten, dysfunktionalen und ungerechten globalen Finanzarchitektur sei unerlässlich, warnte der UN-Generalsekretär. „Dies erfordert den Mut zum Kompromiss“ und zu Reformen, sagte er weiter. Es sei eine gravierende Ungerechtigkeit, dass afrikanische Länder im Schnitt viermal mehr für Kredite zahlten als die USA und achtmal mehr als die reichsten europäischen Länder, sagte Guterres und forderte die Entwicklung eines wirksamen Schuldentilgungsmechanismus.

Baerbock will mit Brics-Mitgliedern zusammenarbeiten

Nach der Ankündigung der Brics-Erweiterung sprach sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock für eine Zusammenarbeit auch mit den neuen Mitgliedern der Gruppe aus. Sie teile nicht, was in der deutschen Öffentlichkeit diskutiert werde, dass es ein Problem sei, wenn Brics-Staaten sich träfen, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag am Rande eines Gesprächs mit ihrem kirgisischen Amtskollegen Dscheenbek Kulubajew in Berlin. Als Europäer, als OSZE oder G20 wähle man seine Treffen ja auch frei und selbst.

So, wie man sich mit den bisherigen Brics-Ländern auch treffe, sagte Baerbock mit Verweis auf ihre Besuche in Südafrika, Brasilien und China, werde man das auch mit den neuen Mitgliedern machen. Mit allen neuen Brics-Mitgliedern habe man Gesprächskanäle, außer mit dem Iran.

Brics plus: Eine Gegenallianz zur G7?

Am Donnerstagmorgen hatte die Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer, zu der bislang Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören, ihre Erweiterung zu „Brics plus“ verkündet. Damit wird der Staatenbund zukünftig aus elf Mitgliedern bestehen. Zahlreiche weitere Länder sollen bald dazukommen. Ziel der Allianz ist es, ein Gegengewicht zur geopolitischen und wirtschaftlichen Dominanz der G7-Staaten zu bilden. Auch ihre Abhängigkeit vom US-Dollar als globale Leitwährung möchten die Brics-Länder reduzieren.

TRT Deutsch und Agenturen