Zum Gipfeltreffen der sogenannten Brics-Staaten in der russischen Millionenstadt Kasan an der Wolga ab diesem Dienstag werden 24 Staats- und Regierungschefs erwartet. Als ein Interessent nimmt auch das Nato-Mitglied Türkiye teil.
Mitglieder der Brics-Gruppe sehen die Zusammenarbeit als Möglichkeit, die Vorherrschaft der USA in der internationalen Politik zu brechen und eine neue multipolare Weltordnung aufzubauen. Die Abkürzung Brics steht für die Anfangsbuchstaben der ersten fünf Mitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Wichtigster Gast ist der chinesische Staatschef Xi Jinping. 36 Länder sind nach Angaben von Russlands Präsidentenberater Juri Uschakow vertreten.
Brics-Gruppe wächst
Dem Staatenbund aufstrebender Industrienationen sind nach den Gründungsmitgliedern inzwischen die Vereinbarten Arabischen Emirate, Ägypten, Äthiopien und der Iran beigetreten. Unklarheiten gibt es über den Status Saudi-Arabiens. Russland, das derzeit den Vorsitz führt, teilte zunächst mit, dass Saudi-Arabien zu Jahresbeginn aufgenommen worden sei. Aus Riad hingegen gab es keine Bestätigung für einen Beitritt. Vertreten ist das Land auch nur mit dem Außenminister. Der Status werde sich bei dem Gipfel klären, teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor dem Treffen mit.
Bei dem Gipfel will Russland vor allem Fragen zur finanziellen Zusammenarbeit vorantreiben. Es gehe um eine Alternative zum westlichen System des finanziellen Datenaustauschs Swift und den Aufbau einer gemeinsamen Bank, teilte Putin vor dem Gipfel mit.
Auch regionale Konflikte auf Tagesordnung
Daneben dürften auch der Ukraine-Krieg sowie Israels Kriege in Nahost zentrale Themen beim Gipfel sein. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im Vorfeld mitgeteilt, dass auch der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas teilnehmen werde. Geplant ist wohl auch ein Einzelgespräch zwischen Putin und Abbas über die Entwicklungen im Konflikt mit Israel.