Der EU-Botschafter in der Türkei bei einem Besuch in Hatay.  (AA)
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Der EU-Botschafter in Ankara, Nikolaus Meyer-Landrut, hat die Krisendiplomatie der Türkei in der Ukraine-Krise gelobt. Die EU schätze das türkische Engagement, zitierte das türkische Nachrichtenportal „Hürriyet“ den Diplomaten am Montag. Meyer-Landrut verwies auf anstehende Gespräche, die die Ausweitung der Kooperation zwischen der EU und der Türkei zum Ziel haben.
„Die EU, die Mitgliedsstaaten, die Nato und die Türkei als Nato-Verbündeter sind gemeinsam durch diese Aggression herausgefordert. Wir müssen gemeinsam darauf reagieren“, sagte der EU-Gesandte. Man befinde sich „nach diesem brutalen und völlig ungerechtfertigten und inakzeptablen Angriff Russlands auf die Ukraine in einer völlig neuen Welt“.
EU für Stärkung der Kooperation
Die jüngsten Entwicklungen haben gezeigt, dass die Zusammenarbeit mit der Türkei verstärkt werden sollte, sagte der Gesandte. „Wir müssen sehen, wie wir unsere Zusammenarbeit verbessern können und wie wir noch mehr gemeinsam tun können, wie wir gemeinsam mit Energiefragen, Sicherheitsfragen und humanitären Aspekten dieser Krise umgehen können“, so Meyer-Landrut.
Josep Borrell, der Außenbeauftragte der EU, werden zu diesem Zweck am kommenden Wochenende am „Antalya Diplomacy Forum“ teilnehmen und den türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu treffen. „Ich gehe davon aus, dass dies auch der Moment ist, um eine möglichst umfassende und praktische Zusammenarbeit zu etablieren, um mit dieser neuen Realität umzugehen“, erklärte der EU-Botschafter.
Aktivierung des Montreaux-Akommen „eine Demonstration“
Die Türkei setzte im Zuge der russischen Ukraine-Invasion am 27. Februar das Montreux-Übereinkommen von 1936 in Kraft. Der Vertrag regelt die Durchfahrt von Kriegsschiffen aus Russland und anderen Ländern durch die türkischen Meerengen zum Schwarzen Meer. Ankara beschloss, die Durchfahrt russischer Kampfschiffe durch die Meerengen zu blockieren.
Meyer-Landrut sagte, er hätte vor seinem Amtsantritt als EU-Botschafter nie gedacht, dass die Frage der Meerengen zu einem Thema werden würde. „Ich sage das ernsthaft: Das ist eine Demonstration“, so der deutsche Diplomat. „Wir müssen anerkennen, dass die Türkei ihre Rolle in diesem Übereinkommen mit aller Ernsthaftigkeit wahrnimmt.“

TRT Deutsch