Türkiye hat das neue griechische Gesetz zur Neuregelung der Ernennung von Muftis scharf kritisiert. Athen verletze damit die religiösen Rechte und Freiheiten der Türkischstämmigen in Westthrakien, erklärte das Außenministerium in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Das griechische Parlament hatte jüngst ein Gesetz verabschiedet, das die Ernennung von Muftis durch staatliche Behörden vorsieht. Die türkische Minderheit in Westthrakien äußerte sich empört über den Schritt. Das türkische Außenministerium teilte mit, dass es die Kritik der Gemeinde „vollständig“ unterstütze.
Die neue Regelung sei vorab nicht mit der türkischen Minderheit in Westthrakien besprochen worden, monierte Ankara. Die von den Türkischstämmigen gewählten Muftis würden so ignoriert. Das Ministerium warf Athen zudem vor, die Angelegenheiten im Zusammenhang mit den Muftis unter staatliche Kontrolle nehmen zu wollen.
„Wir fordern Griechenland erneut auf, das Völkerrecht zu respektieren, seine vertraglichen Verpflichtungen aus dem Lausanner Friedensvertrag und anderen einschlägigen Abkommen zu erfüllen und seine Politik zu beenden, mit der es die türkische Minderheit in Westthrakien unter Druck setzt und einschüchtert“, fügte das Ministerium hinzu.
TRT Deutsch
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