Der Vorsitzende des Parlamentarischen Ausschusses für Auslandstürken, Zafer Sırakaya, hat mit einer Rede an das 60. Jubiläum des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens erinnert. „Seit 1961 haben unsere Bürger die Länder, in denen sie leben, insbesondere Deutschland, gemeinsam mit den Menschen dort aufgebaut“, sagte Sırakaya im türkischen Parlament. Sie seien nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in menschlicher Hinsicht eine Bereicherung gewesen.
Türkischstämmige, die Deutschland zu ihrer neuen Heimat gemacht hätten, seien eine „Brücke zwischen der Türkei und Deutschland“, erklärte der AK-Partei-Politiker. Beim Migrationsprozess gebe es echte Erfolgsgeschichten, aber auch Probleme. „Diskriminierung, Rassismus und Islamophobie“ würden zu den größten Herausforderungen gehören, „mit denen unsere Landsleute in Europa konfrontiert sind“. 31 türkischstämmige Bürger hätten bei rassistischen Anschlägen in den letzten 36 Jahren in Deutschland ihr Leben verloren, so Sırakaya. Angriffe auf muslimische Gotteshäuser und Vereine fänden auch heute weiter statt.
Im Jahr 2020 gab es in Deutschland mehr Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen als im Vorjahr. Mindestens 901 islamfeindliche und antimuslimische Straftaten wurden von den Behörden bundesweit registriert, wie das Bundesinnenministerium im Februar berichtete. 2019 waren 884 Delikte verzeichnet worden.