Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat das internationale System für sein Versagen in der Palästina-Krise scharf kritisiert. (Others)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat das internationale System für sein Versagen in der Palästina-Krise scharf kritisiert. Beim Antalya Diplomacy Forum (ADF) in der türkischen Mittelmeerstadt sagte er am Freitag, ohne Grundbegriffe wie Solidarität, Gerechtigkeit und Vertrauen könne das System nicht einmal seiner minimalen Verantwortung gerecht werden.

Als Beispiele für das Versagen des globalen Systems nannte Erdoğan die Konflikte in Syrien, Jemen, Libyen und der Ukraine. Das 21. Jahrhundert werde „wider Erwarten zu einem Zeitalter der Krisen, in dem die regelbasierte internationale Ordnung ihre Bedeutung verliert und zu einem Schlagwort wird“.

Israels Krieg gegen die Palästinenser in Gaza bezeichnete der türkische Staatschef als Zeugnis des Zusammenbruchs der bisherigen Weltordnung und sagte: „Was in Gaza geschieht, ist kein Konflikt, sondern ein versuchter Völkermord - denn auch Kriege unterliegen bestimmten Regeln“.

Er erinnerte an die brutale Ermordung von Kindern, Frauen und anderen Zivilisten durch die israelische Armee. Das Massaker untergrabe den Glauben der Menschen an Gerechtigkeit und eine faire Weltordnung, warnte er. Es handele sich bei den Attacken Israels um „verräterische, unehrenhafte und barbarische Angriffe“, die „jeglichen Sinn für Ehre“ vermissen ließen.

Erdoğan kritisierte auch die westlichen Mächte für ihre „bedingungslose Unterstützung“ Israels bei dem Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser. Diese Staaten seien „durch ihre heuchlerische Politik mitschuldig am Blutvergießen“.

Mit Blick auf den tödlichen Angriff Israels auf eine Gruppe von Palästinensern, die in der belagerten Stadt Gaza auf dem Al-Nabulsi-Platz auf Hilfskonvois warteten, sagte Erdoğan: „Türkiye verfolgt die israelische Barbarei mit tiefer Besorgnis“.

Israelische Soldaten hatten am Donnerstag während einer Hilfslieferung im Norden des Gazastreifens mindestens 112 notleidende Palästinenser getötet und Hunderte verletzt.

„Die Weltgemeinschaft kann ihre Schuld gegenüber dem palästinensischen Volk nur durch die Gründung eines palästinensischen Staates begleichen”, betonte der türkische Präsident. Er wiederholte die Forderung Ankaras nach einem unabhängigen und souveränen palästinensischen Staat mit territorialer Integrität und der Hauptstadt in Ostjerusalem auf der Grundlage der Grenzen von 1967.

TRT Deutsch