Die Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Helga Maria Schmid, hat bei ihrem Besuch in Ankara die türkischen Diplomatiebestrebungen gewürdigt. Bei ihrer Rede auf der 13. Botschafterkonferenz am Montag erklärte Schmid, dass „die türkische Diplomatie in Bezug auf das Getreideabkommen mit der UNO bewundernswert“ sei. Das Abkommen sei äußerst bedeutsam für die ukrainische Wirtschaft sowie für alle weltweit vom Hunger bedrohten Menschen. Schmid erinnerte auch an die weiteren Vermittlungen Ankaras, dank dessen die internationalen Beobachter der OSZE aus der Ukraine evakuiert werden konnten. Die OSZE-Chefin forderte die Freilassung der verbliebenen drei Beobachter. Mit einem Verweis auf ihre lange Karriere erklärte Schmid, dass die türkische Diplomatie über „eine der professionellsten diplomatischen Missionen der Welt“ verfüge. „Türkiye ist eine Brücke zwischen Europa und Asien. Damit ist Türkiye eines der am besten geeigneten Länder für dieses pluralistische Verständnis.“ Diplomatieerfolge in Europa und Asien Diese Funktion Türkiyes mache sich in der Arbeit innerhalb der OSZE bemerkt. Die Arbeiten in Afghanistan etwa seien fast vollständig zusammengebrochen. Türkiye habe hier erneut sein Wohlwollen bewiesen und humanitäre Hilfe in der Region geleistet. Dafür sei Schmid dem Land dankbar.
Türkiye diene dabei auch als wichtiger logistischer Punkt für die Hilfe aus Usbekistan für Afghanistan. Insbesondere „angesichts der schändlichen Einschränkungen der Rechte von Frauen und Mädchen durch die Taliban-Behörden“ dankte Schmid Türkiye für die Bemühungen zur Bildungsförderung von afghanischen Mädchen.
Ankara liefere außerdem wertvolle Beiträge zum Normalisierungsprozess zwischen Armenien und Aserbaidschan sowie im Ukraine-Krieg. Die OSZE benötige die türkische Unterstützung etwa bei Problemen wie Landminen, die Auswirkungen des russischen Angriffs auf Kinder sowie bei der Bekämpfung von Menschenhandel.
Schmid stellte fest, dass Dialog und Vermittlung die wichtigsten Elemente der Diplomatie seien und dass die OSZE diesen Werten zutiefst verpflichtet sei. Die Generalsekretärin betonte dabei, dass die OSZE keine Schuld treffe, wenn ein Mitgliedsland ein anderes Mitgliedsland angreife. Russland habe bedauerlicherweise im Krieg in der Ukraine „dem Dialog keine Chance gegeben“, so die OSZE-Chefin.