Nach einer Koran-Schändung im niederländischen Den Haag hat das türkischen Außenministerium den niederländischen Botschafter, Joep Wijnads, in Ankara einbestellt. In einer Erklärung des türkischen Außenministeriums vom Dienstag wird die Aktion als „abscheuliche und niederträchtige Tat“ verurteilt. Der niederländische Botschafter sei aufgefordert worden, solche „provokativen Handlungen“ künftig zu verhindern.
Der rechtsextreme Politiker und Chef der islamfeindlichen Gruppe Pegida in den Niederlanden, Edwin Wagensveld, hatte am Sonntag in Den Haag Seiten aus einem Koran herausgerissen. In Videoaufnahmen ist zu sehen, wie Wagensveld auf den herausgerissenen Seiten des heiligen Buches herumtrampelt.
„Islamophobie kennt keine Grenzen in Europa“
Die Aktion zeige, dass „Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit in Europa“ keine Grenzen kenne, heißt es weiter in der Erklärung. Solche Aktionen richteten sich gegen die universellen Grundrechte und moralischen Werte. Dies schade dem friedlichen Zusammenleben in der Gesellschaft, so die Erklärung. Das türkische Außenministerium fordert in diesem Zusammenhang konkrete Maßnahmen der niederländischen Behörden, um derartige Vorfälle künftig zu verhindern.
Bereits am Samstag hatte der dänische Rechtsextremist Rasmus Paludan mit einer Koranverbrennung vor der türkischen Botschaft in Stockholm einen Eklat ausgelöst. Trotz Warnungen aus Ankara erteilten schwedische Behörden dem Rechtsextremisten eine Genehmigung. Türkiye und andere muslimische Länder reagierten mit scharfer Kritik.