Präsident Recep Tayyip Erdoğan zeigt sich bezüglich der Lieferung von F-16 Kampfflugzeugen an Türkiye optimistisch. „Unsere Erwartung ist, dass wir ein positives Ergebnis erzielen werden. Ich bin hoffnungsvoller denn je“, sagte Erdoğan am Mittwoch auf einer Pressekonferenz zum Abschluss des NATO-Gipfels in der litauischen Hauptstadt Vilnius.
Während der Pressekonferenz hob Erdoğan auch die Bedeutung der Terrorismusbekämpfung hervor. Ein „unerbittlicher Kampf“ gegen den Terrorismus sei für Türkiye demnach „unerlässlich“.
Vor dem Hintergrund der Koranverbrennung in Schweden sagte das türkische Staatsoberhaupt, dass ein Angriff auf die heiligen Werte der Menschen keine Redefreiheit sei. Erdoğan bezeichnete diese „primitiven“ Aktionen als „Barbarei und eine Art terroristischer Akt“. Die Länder, die im UN-Menschenrechtsrat gegen die Resolution zur Verurteilung der Koranverbrennung gestimmt haben, sollten ihr Verständnis von Freiheit und Menschenrechten überdenken, forderte der türkische Präsident.
Am Dienstag lehnten während einer Dringlichkeitsdebatte im UN-Menschenrechtsrat in Genf das Vereinigte Königreich, die USA und einige EU-Mitgliedsländer eine Verurteilung der Koranverbrennung ab. Die Debatte wurde angesichts der steigenden Zahl von Angriffen auf das heilige Buch der Muslime organisiert.
Nato-Politik der offenen Tür
Vor dem Hintergrund des schwedischen Beitrittsgesuchs in die Nato gab sich Erdoğan zuversichtlich: „Die Große Nationalversammlung von Türkiye wird über Schwedens Nato-Beitrittsprotokolle abstimmen. Unsere Abgeordneten werden die Angelegenheit genau verfolgen.“ Türkiye habe die Politik der offenen Tür der NATO immer unterstützt. „Wir haben den Beitritt eines Landes zum Bündnis nie aus willkürlichen Gründen verhindert“, fügte Erdoğan hinzu.
Zudem äußerte sich Erdoğan zum Getreideabkommen. Die Ukraine wolle das am 17. Juli ablaufende Abkommen verlängern. Türkiye bemühe sich weiterhin, auf die „Vorschläge“ Russlands einzugehen. „Wenn Russland und die Ukraine eine Vermittlung anbieten oder akzeptieren, würde Türkiye diese gerne annehmen“, betonte Erdoğan.