Die Türkei hat am Donnerstag den russischen Militäreinmarsch in die Ukraine in einer offiziellen Stellungnahme abgelehnt und als „inakzeptabel“ bezeichnet. In einer Erklärung hat das türkische Außenministerium scharf auf die seit langem befürchtete Militäroperation Russlands reagiert und Moskau aufgefordert, die „ungerechte und unrechtmäßige“ Aktion zu beenden. Das berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.
„Wir halten die von den Streitkräften der Russischen Föderation eingeleitete Militäroperation gegen die Ukraine für inakzeptabel und lehnen sie ab“, hieß es in der offiziellen Erklärung.
Der Einmarsch zerstöre nicht nur die Minsker Vereinbarungen, sondern sei „eine schwere Verletzung des Völkerrechts und stelle eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit unserer Region und der Welt dar“, heißt es in der Erklärung weiter.
Erdoğan: „Schwerer Schlag gegen den regionalen Frieden“
„Wir lehnen Russlands Militäroperation ab“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede und bezeichnete sie als „schweren Schlag gegen den regionalen Frieden, die Ruhe und die Stabilität“ in der Region.
Erdoğan erklärte, Ankara werde seinen Teil dazu beitragen, die Sicherheit aller in der Ukraine lebenden Menschen zu gewährleisten, insbesondere seiner Bürger und (türkisch-)tatarischen Geschwister. Zuvor hatte der türkische Präsident am Donnerstag mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Zelenskyj über die Lage im Land telefoniert.
Territoriale Integrität und Souveränität respektieren
Das türkische Außenministerium wies auf die „Notwendigkeit hin, die territoriale Integrität und Souveränität der Länder zu respektieren“. Die Türkei sei gegen Grenzveränderungen durch Gewaltanwendung. „Unsere Unterstützung für die politische Einheit, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine wird fortgesetzt“, hieß es weiter.
Die Ankündigung Erdoğans erfolgte, kurz nachdem der russische Präsident Wladimir Putin am frühen Donnerstag grünes Licht für einen Militäreinmarsch in der Ukraine gegeben hatte. Nur wenige Tage zuvor hatte Putin zwei von Separatisten gehaltene Enklaven im Osten der Ukraine anerkannt. Der Einmarsch folge auf ein Hilfeersuchen der Behörden von Donezk und Luhansk, sagte der russische Präsident.
Mehr zum Thema: Selenskyj vergleicht Russlands Invasion mit Angriffen von Nazi-Deutschland
24 Feb. 2022
Erdoğan: Türkei lehnt russischen Militäreinmarsch in die Ukraine ab
Ankara fordert Moskau in einer offiziellen Stellungnahme auf, die „ungerechten und unrechtmäßigen“ Militäraktionen zu beenden. Die Türkei werde ihren Teil dazu beitragen, die Sicherheit aller in der Ukraine lebenden Menschen zu gewährleisten.
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