Die Türkei will Schritte zur Verbesserung der Beziehungen zu Ägypten und Israel einleiten. Ankara könnte dafür auch seine diplomatischen Vertretungen in diesen Ländern wieder einrichten, stellte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Montag gegenüber Reportern in Aussicht.
Erster emiratischer Besuch in der Türkei seit fast zehn Jahren
„So wie zwischen uns und den Vereinigten Arabischen Emiraten ein Schritt unternommen wurde, werden wir auch mit den anderen Ländern ähnliche Schritte unternehmen“, sagte der türkische Präsident an Bord seines Flugzeugs, das am Wochenende von einer Reise nach Turkmenistan in die Türkei zurückkehrte.
Präsident Erdoğan bemerkte, dass die Türkei ihre seinerzeit abgezogenen Botschafter wieder nach Ägypten und Israel zurückschicken könne. Als Teil einer größeren diplomatischen Initiative der Türkei in der Region plane das Staatsoberhaupt einen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Februar.
Die Beziehungen zwischen der Türkei und den Emiraten waren wegen regionaler Probleme lange angespannt. Der Besuch des Kronprinzen von Abu Dhabi, Mohamed bin Zayed, vergangene Woche in Ankara sorgte für ein Tauwetter. Beide Länder vereinbarten umfassende Investitionen in Höhe von zehn Milliarden Dollar. Es war der erste hochrangige Besuch aus den Emiraten in der Türkei seit 2012.
Turbulente Beziehungen
Nach dem Sturz von Präsident Mohamed Morsi 2013 brachen die Türkei und Ägypten ihre Beziehungen ab. Im Jahr 2018 wies die Türkei den israelischen Botschafter wegen der Tötung von Demonstranten an der Grenze zum Gazastreifen aus.
Zu Beginn dieses Jahres bemühte sich die Türkei und Ägypten jedoch um eine Annäherung, obwohl sie im Libyen-Konflikt gegnerische Seiten unterstützen.
Bereits im März erklärte Ankara, man habe erstmals seit 2013 wieder diplomatische Kontakte mit Kairo aufgenommen. Der türkische Außenminister kündigte im April eine „neue Ära“ in den Beziehungen zu Ägypten an.