Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei einer Rede während des G20-Gipfels in Rom. (AP)
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Die USA haben beim Verkauf von Kampfjets vom Typ F-16 aus US-amerikanischer Produktion eine „positive Haltung“ gegenüber der Türkei eingenommen. Das sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan nach Gesprächen mit seinem US-Amtskollegen Joe Biden während des G20-Gipfels am Sonntag in Rom.

„Wir haben die Lieferung von F-16-Kampfjets besprochen. Ich habe keine negative Haltung erkannt. Wir hoffen, dieses heikle Thema in Bezug auf die Beziehungen zum Abschluss bringen zu können“, erklärte das türkische Staatsoberhaupt.

Gespräche über regionale Konfliktherde

Auf der Agenda waren zudem die Kooperationen in den Konfliktregionen Afghanistan, Syrien, Libyen und im östlichen Mittelmeer. Die Wirtschaftszusammenarbeit soll „intensiver fortgesetzt“ werden, sagte Präsident Erdoğan. Biden würdige insbesondere den fast zwei Jahrzehnte währenden Beitrag der Türkei zur NATO-Mission in Afghanistan, hieß es in der Erklärung des Weißen Hauses.

Während des Treffens habe Biden die Bedeutung der Türkei als NATO-Verbündete sowie ihre Verteidigungspartnerschaft mit den USA bekräftigt, hieß es darin weiter. Biden habe seinen Wunsch nach konstruktiven Beziehungen mit der Türkei und nach einer effektiven Lösung für Meinungsverschiedenheiten deutlich gemacht, erklärte ein hochrangiger Sprecher der US-Regierung.

Kritik an US-Unterstützung für YPG

Der türkische Präsident brachte beim Treffen das „Bedauern“ der Türkei über die Unterstützung der Terrorgruppe PKK/YPG in Syrien durch die USA zum Ausdruck.

Eine solche Unterstützung von Terrorgruppen schade der Solidarität zwischen den beiden Ländern, sagte Präsident Erdoğan. Er glaube, dass die US-Waffenunterstützung für Terrorgruppen in Syrien in Zukunft nicht fortgesetzt werde.

Die YPG gilt als syrischer Ableger der Terrorgruppe PKK. Die PKK wird in der Türkei, in Europa und den USA als Terrororganisation gelistet. In der Türkei wird sie für den Tod von mehr als 40.000 Menschen verantwortlich gemacht, darunter Frauen und Kinder.

In Europa versuchen Mitglieder und Sympathisanten der Terrorgruppe, mithilfe eines Netzwerks die Organisation zu finanzieren und junge Menschen anzuwerben. Darüber hinaus engagiert sie sich im organisierten Drogenhandel und der Schutzgelderpressung, um ihren bewaffneten Kampf gegen die Türkei zu finanzieren.

TRT Deutsch