Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun hat öffentlich-rechtliche Rundfunksender zum Kampf gegen Desinformation aufgerufen. Denn diese seien dank ihrer journalistischen Expertise imstande, falsche Nachrichten aufzudecken, sagte er am Samstag auf dem TRT World Forum in Istanbul.
In seiner Rede erläuterte Altun die „Chancen und Gefahren“ neuer Technologien für Rundfunkanstalten. Der Journalismus stehe heutzutage unter dem großen Druck der Digitalisierung. Viele Menschen würden Informationen aus sozialen Netzwerken beziehen, die anfällig für Desinformation seien, betonte Altun.
„Wir können die Öffentlichkeit nicht der Gnade so genannter Journalisten überlassen, die nicht richtig ausgebildet sind, nicht ethisch arbeiten und nur auf den nächsten viralen Inhalt und die nächste Sensation aus sind“, warnte er.
Vor diesem Hintergrund könnten zudem KI-Anwendungen missbraucht werden: „Wir können auch nicht zulassen, dass die KI mit Hilfe von voreingenommenen und verdächtigen Algorithmen Informationen sammelt und uns diese als Inhalte präsentiert“, fügte Altun hinzu.
Die Digitalisierung bringt dem Kommunikationsdirektor zufolge aber auch große Möglichkeiten für Rundfunkanstalten mit sich. Entscheidend sei dabei, ob sich die Sendeanstalten an die neuen Bedingungen anpassen könnten, erklärte Altun. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir mit unserer Arbeit dem öffentlichen Interesse dienen.“