Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun hat die Wahlstrategien bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen analysiert. Präsident Recep Tayyip Erdoğan habe mit einer Wahlkampfstrategie gewonnen, die auf Einheit setzte und eine gesellschaftliche Polarisierung vermied.
Sein Gegenkandidat, Kemal Kılıçdaroğlu, habe nicht für Kohärenz gesorgt. Kılıçdaroğlu habe sich auch nicht um die Wahrheit gekümmert, schrieb Altun am Montag auf Twitter. Er habe einfach gesagt, was zu dem Zeitpunkt gesagt werden musste.
Die türkischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen hätten die unterschiedlichen Wahlkampfstrategien Erdoğans und seines Gegners gezeigt, so Altun. Erdoğan habe sich auf Konsistenz und Kohärenz konzentriert sowie soziale Themen angesprochen. Sein Gegenkandidat jedoch habe eine „übertrieben populistische und hyperreale Kampagne“ geführt.
Er betonte, dass der Wahlkampf „in einer fairen und transparenten Atmosphäre“ stattgefunden habe. Präsident Erdoğan habe „einen realistischen Wahlkampf ohne falsche Versprechungen geführt und sich gegen eine Flut von Desinformationen gewehrt“.
Diese Desinformationskampagne seien nicht nur von Social Media Trollen betrieben worden. Auch große nationale und internationale Medien hätten sich daran beteiligt. Es sei traurig, dass der Gegner des Präsidenten selbst zum Sprachrohr dieser Desinformationskampagne geworden sei, kritisierte Altun.
Politische Polarisierung
Erdoğan habe verhindert, „dass die politische Polarisierung in eine soziale Polarisierung umschlägt”. Seine Gegner hätten alles in ihrer Macht Stehende getan, um diese Polarisierung zu vertiefen. „Sie haben sogar auf Hassreden zurückgegriffen“, so der Kommunikationsdirektor.
Altun verwies auf die „übertrieben populistischen und hyperrealen“ Kampagnen sowie die Spaltungspolitik der Kontrahenten. Der Präsident habe seinen Wahlkampf auf eine soziologische Grundregel aufgebaut, die mit den sozialpolitischen Realitäten übereinstimme: „Die Gesellschaft ist mehr als die Summe der Einzelnen“, betonte Altun. Dieses Prinzip und das Engagement für die Rechte aller Bürger hätten Erdoğan bei der Lösung der sozialen Probleme geleitet.
Bezüglich Erdoğans „Türkiye-Jahrhundert“-Projektes im Wahlmanifest verweist Altun auf ein 100-seitiges Dokument mit dem Titel „Die richtigen Schritte für das Türkische Jahrhundert“.
In Fernsehinterviews und Wahlkampfveranstaltungen habe der Präsident von konkreten Projekten gesprochen, die er im Rahmen dieses Plans angehen wolle. Nach Ansicht von Altun unterstütze das türkische Volk den Präsidenten Erdoğan, weil sie seinen Charakter kenne.
Mehr als 64,1 Millionen türkische Bürger waren für die Stichwahl am 28.Mai registriert. Davon hatten mehr als 1,92 Millionen Menschen ihre Stimme in Wahllokalen im Ausland abgegeben.
In Türkiye standen den Wählern fast 192.000 Wahlurnen zur Verfügung. Vorläufigen Ergebnissen zufolge hat Erdoğan die Stichwahl mit 52,18 Prozent der Stimmen gewonnen. Kılıçdaroğlu erhielt 47,82 Prozent der Stimmen.