Zwei Tage vor der Bundestagswahl hat AfD-Spitzenkandidat Tino Chrupalla für seine Partei Bilanz gezogen. Der Wahlkampf der AfD sei „störungs- und vor allem auch skandalfrei“ gewesen, sagte Chrupalla, der die Partei gemeinsam mit dem Europaparlamentarier Jörg Meuthen leitet, am Freitag bei der Wahlkampf-Abschlussveranstaltung in Berlin. Meuthen warf den Kanzlerkandidaten Armin Laschet (Union) und Olaf Scholz (SPD) sowie Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock vor, sie wollten „weiter an der Abschaffung der Nationalstaaten“ arbeiten und für mehr EU-Zentralismus sorgen.
Beatrix von Storch, die den Spitzenplatz auf der Berliner Kandidatenliste für die Bundestagswahl belegt, sagte, die AfD sei zwar gegen eine Frauenquote. Es sei aber gut, dass die Grünen nicht Robert Habeck, sondern die „Quotenfrau“ Baerbock aufgestellt hätten. Dies habe Deutschland womöglich „vor einem grünen Bundeskanzler bewahrt“.
Alice Weidel, die zusammen mit Chrupalla das Spitzenduo der Partei für die Bundestagswahl bildet, wandte sich vor allem an die Gegner der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Sie rief: „Ich bin auch nicht geimpft“ und „Nie wieder Lockdown“.
Auf die Bluttat in Idar-Oberstein ging das Spitzenduo beim Wahlkampfabschluss vor dem Schloss Charlottenburg nicht ein. Einem 49-jährigen Deutschen wird vorgeworfen, am vergangenen Samstag einem Kassierer in einer Tankstelle in den Kopf geschossen zu haben. Der junge Mann hatte ihn zuvor auf die Maskenpflicht hingewiesen. Nach seiner Festnahme sagte der Täter den Ermittlern zufolge, dass er die Corona-Maßnahmen ablehne.
Während der Wahlkampf-Veranstaltung, zu der mehrere Hundert Anhänger der AfD gekommen waren, erinnerte die Polizei mehrfach Teilnehmer an die Pflicht, während der Kundgebung einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. In der Ferne waren Pfiffe von einer Protestkundgebung von Gegnern der AfD zu hören.
25 Sep. 2021
Wahlkampf: AfD stichelt gegen Grüne - und hält an Anti-Impf-Kurs fest
Im Endspurt des Wahlkampfes stichelt die AfD noch einmal gegen die Grünen. Es sei gut, dass die „Quotenfrau“ Baerbock und nicht Habeck als Kanzlerkandidat aufgestellt worden sei. Dies habe die Bundesrepublik „vor einem grünen Bundeskanzler bewahrt“.
dpa
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