Katharina Stolla (l) und Svenja Appuhn, die Vorsitzenden der Grüne Jugend, nehmen am Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen teil. / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Nach dem Bundesvorstand der Grünen Jugend hat in Bayern auch der gesamte Landesvorstand der Jugendorganisation den Austritt angekündigt. Alle acht Vorstandmitglieder wollten aus der Jugendorganisation austreten, sagte die bayerische Landesvorsitzende der Grünen, Eva Lettenbauer, auf Anfrage. Die „Augsburger Allgemeine“ hatte darüber berichtet.

„Die Grüne Jugend ist und bleibt aber unser kritischer und meinungsstarker Jugendverband“, unterstrich Lettenbauer. Die Vorstandmitglieder werden laut Lettenbauer die Geschäfte bis zur ohnehin geplanten Neuwahl des Vorstands Ende November organisatorisch weiterführen. „Es stehen schon viele junge Menschen bereit, die Lust haben, weiter in der Grünen Jugend aktiv zu sein“, sagte Lettenbauer.

Am späten Mittwochabend war bekanntgeworden, dass der Bundesvorstand der Grünen Jugend aus Protest gegen den Kurs der Grünen geschlossen aus der Partei austreten und einen neuen linken Jugendverband gründen will. Der Vorstand werde seine Amtsgeschäfte bis zum Bundeskongress der Grünen Jugend vom 18. bis 20. Oktober in Leipzig gewissenhaft zu Ende führen, die Wahl des neuen Bundesvorstands ermöglichen und danach auch aus der Grünen Jugend austreten, hieß es in einem Brief an die Partei- und Fraktionsführung.

Kurz zuvor hatte der komplette Bundesvorstand der Partei mit den Co-Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang an der Spitze seinen Rücktritt für Mitte November angekündigt. Dann soll auf dem Bundesparteitag in Wiesbaden ein neuer Vorstand gewählt werden, der die Grünen in den Bundestagswahlkampf führen soll. Die Parteispitze zieht damit die Konsequenz aus den Misserfolgen der Grünen bei den jüngsten Wahlen. „Es braucht einen Neustart“, sagte Nouripour in Berlin.

dpa