Archivbild: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan (AA)
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Bundeskanzlerin Angela Merkel und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan haben sich in einer Videoschalte über die Corona-Pandemie und eine Reihe internationaler Themen ausgetauscht. Merkel habe die jüngsten positiven Signale und Entwicklungen im östlichen Mittelmeer begrüßt, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin mit. Der Gasstreit zwischen Ankara und Athen im Mittelmeerraum überschattet derzeit das Verhältnis zwischen der EU und Türkei.

Die Kanzlerin habe betont, dass es nun wichtig sei, in den strittigen Fragen im östlichen Mittelmeer „Fortschritte im Dialog“ zu erreichen, erklärte Seibert weiter. Darüber hinaus habe Merkel die Bedeutung stabiler und konstruktiver Beziehungen zwischen der EU und der Türkei bekräftigt.

Die Präsidentschaft in Ankara teilte mit, Erdoğan habe seiner Hoffnung auf eine Entspannung im Verhältnis zur EU Ausdruck verliehen. Der türkische Präsident wünsche sich mit Blick auf den EU-Gipfel Ende März eine „positive Agenda“ in den türkisch-europäischen Beziehungen. Die Türkei sei entschlossen, die Beziehungen zur EU zu verbessern und wolle die Kontakte vor dem Gipfel intensivieren.

Erdoğan betonte zudem, dass eine faire und konstruktive Herangehensweise der EU an die Türkei beiden Seiten zugute käme, und wiederholte seine Forderung nach einer Aktualisierung des am 18. März 2016 unterzeichneten Flüchtlingsabkommens.

Das Abkommen von 2016 zielte darauf ab, die irreguläre Migration über die Ägäis durch strengere Maßnahmen gegen Menschenhändler einzudämmen und die Bedingungen für fast 4 Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei zu verbessern.

Das Abkommen sah zudem die Beschleunigung der türkischen EU-Beitrittsverhandlungen und die Visafreiheit für türkische Staatsangehörige innerhalb des Schengen-Raums vor.

Erdoğan bekräftigte auch seine Forderung nach einem Türkei-EU-Gipfel. Ein solcher Gipfel sollte nach Ankara idealerweise noch vor dem Ende der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft bis Ende Juni stattfinden.

TRT Deutsch und Agenturen