Trotz guter Umfragewerte für die AfD sind drei von vier Bürgern dagegen, dass die rechte Partei in einer Koalition an die Regierungsmacht kommt. Eine am Dienstag veröffentlichte Forsa-Umfrage für den „Stern“ ergab, dass 73 Prozent der Wahlberechtigten es richtig finden, dass die anderen Parteien Bündnisse mit der AfD ausschließen. 22 Prozent sehen das anders. Fünf Prozent haben demnach keine Meinung.
In Ostdeutschland fällt das Ergebnis nicht ganz so eindeutig aus: Dort befürworten nur 60 Prozent den Ausschluss von Koalitionen. Und immerhin 34 Prozent sind anderer Meinung. Die Wähler der AfD selbst finden zu 95 Prozent, dass die anderen Parteien die Absage an gemeinsame Regierungen einkassieren sollten.
Die AfD liegt bundesweit im Umfragehoch - erste Auswirkungen sind zu sehen: In Thüringen nahm der bundesweit erste AfD-Landrat Robert Sesselmann am Montag seine Arbeit auf. Er war in einer Stichwahl am 25. Juni gewählt worden, was bei den anderen Parteien teils Entsetzen auslöste. Die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und beobachtet.
Am Sonntag wurde in Sachsen-Anhalt ein AfD-Kandidat erstmals in ein kommunales Amt gewählt. Der 42-jährige Hannes Loth gewann in der Kleinstadt Raguhn-Jeßnitz die Wahl zum hauptamtlichen Bürgermeister.