Im Ringen um eine Nachfolgeregelung für das Neun-Euro-Ticket fordert der Deutsche Städtetag ein Ende des Gezerres zwischen Bund und Ländern. „Das ständige Ping-Pong-Spiel – wir zahlen nicht, ihr müsst es tun – bringt uns nicht weiter“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vom Samstag. Notwendig sei eine „schnell greifende, dauerhafte Anschlusslösung“.
„Bund und Länder müssen sie gemeinsam tragfähig finanzieren“, forderte Dedy. Die Mobilitätswende funktioniere nur, wenn Bund und Länder an einem Strang zögen. Die Kommunen wollten, „dass mehr Menschen das Auto stehen lassen und häufiger Bus und Bahn nutzen. Der starke Zuspruch für das Neun-Euro-Ticket gibt uns dafür gerade Rückenwind“, fügte Dedy hinzu.
Der nordrhein-westfälische Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) machte den Bund für das Fehlen einer Nachfolgeregelung für das Neun-Euro-Ticket verantwortlich. Krischer sagte der „Rheinischen Post“, der Bund sei am Zug, für ein Konzept und eine schlüssige Finanzierung zu sorgen. „Das hätte der Bund schon längst machen können und müssen.“
Die Länder bei ihrer Sonderverkehrsministerkonferenz am Freitag einstimmig dafür votiert, dass es ein Nachfolgemodell für das Neun-Euro-Ticket geben solle. „Klarer geht es nicht“, sagte der Minister. Krischer ergänzte: „Gegenfinanzierungsvorschläge liegen ja schon auf dem Tisch.“
Bei ihrer Sonderkonferenz am Freitag hatten die Verkehrsminister der Länder den Bund aufgefordert, „zeitnah einen tragfähigen und nachhaltigen Vorschlag zur Nachfolge des Neun-Euro-Tickets“ vorzulegen. Sie forderten den Bund auch auf, die Kosten zu übernehmen.