Archivbild. 07.04.2022, Berlin: Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, nimmt an der Sitzung des Bundestags teil und tippt auf sein Handy. (dpa)
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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sorgt sich angesichts der Bedrohungslage gegen ihn vor allem um seine Kinder. „Ich bin selber kein ängstlicher Mensch. Ich habe aber große Sorgen um meine Kinder. Und es tut mir natürlich weh, dass meine Kinder Angst um mich haben. Es ist nicht richtig, wenn Kinder lesen müssen, dass Radikale ihren Vater entführen wollten“, sagte Lauterbach der „Bild am Sonntag“ (Osterausagbe).
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Mitglieder einer bundesweiten Telegram-Chatgruppe aus sogenannten Reichsbürgern und Gegnern der Corona-Politik Sprengstoffanschläge und die Entführung Lauterbachs geplant hatten. Bei bundesweiten Durchsuchungen wurden zuvor vier Beschuldigte festgenommen. Bundesinnenministerin Faeser sprach von einer „schwerwiegenden terroristischen Bedrohung“.
Jede Gewalt- und Mordandrohung bringe er zur Anzeige, sagte Lauterbach der Zeitung. „Alleine in Köln gibt es aktuell 98 eingeleitete und laufende Ermittlungsverfahren, in 65 Fällen wurde die Identität der Täter ermittelt“, so der Minister. „Ich mache das so konsequent, weil ein Impfgegner, der mir Gewalt androht, wahrscheinlich auch seinen Bürgermeister oder Stadtrat bedroht.“
Innenministerin Nancy Faeser sagte der „Bild am Sonntag“, die Entführungspläne gegen Lauterbach, die Vorbereitung von Anschlägen und die gewaltsamen Umsturzfantasien zeigten eine neue Qualität der Bedrohung. Der Anstieg von Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger zeige eine Verrohung und eine Verachtung von Staat und Demokratie, die konsequentes Handeln erfordere. „Wir sind äußerst wachsam. Und wir lassen uns nicht einschüchtern.“

dpa