Ein Mitarbeiter der AfD-Landtagsfraktion in Thüringen soll nach einem Medienbericht in der Vergangenheit Kontakte zur rechtsextremen Szene gehabt haben. Der Mann sei heute für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Fraktion tätig, berichtete MDR Thüringen am Samstag.
Nach Recherchen des Senders soll er von 2010 bis 2018 unter anderem mit Mitgliedern der rechtsextremen Organisation „Blood & Honour“, der NPD-Jugendorganisation, sogenannten freien Kameradschaften und des neurechten Milieus Kontakt gehabt haben. Der Sender veröffentlichte auf seiner Internetseite entsprechende Fotos und Screenshots. Wie der parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Torben Braga, auf Anfrage mitteilte, sind der Fraktion die Vorwürfe des MDR seit wenigen Tagen bekannt.
„Zu den im Bericht genannten Personen pflegt der Betroffene seit Jahren keine Kontakte“, erklärte der Abgeordnete. „Die Vorwürfe beziehen sich ansonsten auf Ereignisse, die viele Jahre zurückliegen sollen – deutlich bevor der Betroffene vor wenigen Wochen seine Tätigkeit für die Landtagsfraktion aufgenommen hat.“
Mitglied der AfD sei der Mitarbeiter nicht. Nach Kenntnis der Fraktion und Angaben des Mitarbeiters gehöre dieser auch keiner der auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD aufgenommenen Vereinigungen an, mit denen die Partei eine Zusammenarbeit ausschließt. Für die Fraktion nehme er „gänzlich unpolitische“ organisatorische Aufgaben wahr.
Die Linke-Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss warf der AfD vor, an wichtigen Stellen „Hardcore-Neonazis“ auf Kosten der Steuerzahler zu beschäftigen.
dpa
Ähnliche Nachrichten
Linken-Vize reagiert kühl auf Wagenknechts Ankündigung
Wagenknecht war mal das Aushängeschild der Linken. Doch sie will nicht mehr kandidieren. Für ihre lautstarke Forderung nach Frieden in der Ukraine erntet sie viel Beifall aus der Bevölkerung. Die Parteispitze hingegen zeigt ihr die kalte Schulter.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.