Archivbild. 21.07.2020, Hessen, Wiesbaden: Ein Demonstrantin hält während einer Kundgebung in der Wiesbadener Innenstadt ein Plakat mit der Aufschrift „Solidarität mit den Betroffenen des NSU 2.0“. (dpa)
Folgen

Die hessische SPD-Landesvorsitzende Nancy Faeser hat einen mit „NSU 2.0“ unterschriebenen Brief erhalten. Das teilte die Politikerin am Samstag auf Twitter mit. Der Brief, der ein weißes Pulver enthielt, sei an Faeser adressiert gewesen und am Freitag in ihrem Wahlkreisbüro in Hofheim am Taunus eingegangen, sagte ein SPD-Sprecher am Samstag. Ein Mitarbeiter habe den Umschlag geöffnet und die Polizei alarmiert. Zuvor hatten verschiedene Medien darüber berichtet.

Nach Angaben des Landeskriminalamtes stellte sich die weiße Substanz als unbedenklich heraus. Details zum Inhalt des Schreibens oder den Hintergründen nannte die Behörde nicht. Der Staatsschutz nahm Ermittlungen auf.

Faeser teilte auf Twitter mit „Meiner Familie und mir geht es gut. Klar ist: ich werde mich niemals einschüchtern lassen und weiter entschlossen gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus kämpfen.“

Anfang Mai war der mutmaßliche Täter einer Serie rechtsextremer Drohschreiben, die unter dem Begriff „NSU 2.0“ firmierten, festgenommen worden. In den Schreiben hatten unter anderem die Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz, die Linken-Vorsitzende Janine Wissler und die Kabarettistin Idil Baydar Todesdrohungen gegen sich und ihre Angehörigen erhalten. Im Fall der drei Frauen wurden persönliche Daten von Polizeirechnern abgerufen. Mit der Unterschrift „NSU 2.0“ stellten die Schreiben einen Bezug zur 2011 enttarnten Terrorzelle NSU her. Die Adresse des SPD-Wahlkreisbüros in Hofheim ist frei zugänglich.

dpa