Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht im Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland noch viel Handlungsbedarf. Bei einer Gedenkveranstaltung für die neun Opfer des rassistischen Anschlags vor drei Jahren in Hanau sagte die SPD-Politikerin, es sei wichtig, aus dieser Tat Konsequenzen zu ziehen „und auch nicht Ruhe zu geben“. Der Täter habe versucht, die Opfer zu Fremden zu machen, „aber das waren sie nicht“, sagte die Ministerin, die in Hessen auch SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im Oktober ist.
Vom Rechtsextremismus gehe die größte Bedrohung für die demokratische Grundordnung aus, sagte Faeser und verwies auch auf den entsprechenden Aktionsplan. Eine wichtige Form der Prävention sei zudem die Bildungsarbeit. Kinder machten keine Unterschiede, wo jemand herkomme, sagte Faeser.
Bei der Gedenkveranstaltung hatten Angehörige erneut eine bisher mangelnde Aufklärung des Anschlags seitens der Politik und Behörden kritisiert. Dazu erklärte Faeser, es gebe „nicht immer Antworten, die man sich erwartet“. Der Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags sei der Ort für die Aufklärung. In Hanau hatte ein 43-jähriger Deutscher am 19. Februar 2020 neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen.
19 Feb. 2023
Faeser in Hanau: Kampf gegen Rechtsextremismus nicht vorbei
Innenministerin Faeser hat bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Hanau-Anschlags betont, dass der Kampf gegen Rassismus nicht beendet sei. Opferangehörige hatten zuvor die mangelnde Aufklärung des rechtsextremen Anschlags kritisiert.
dpa
Ähnliche Nachrichten
Linken-Vize reagiert kühl auf Wagenknechts Ankündigung
Wagenknecht war mal das Aushängeschild der Linken. Doch sie will nicht mehr kandidieren. Für ihre lautstarke Forderung nach Frieden in der Ukraine erntet sie viel Beifall aus der Bevölkerung. Die Parteispitze hingegen zeigt ihr die kalte Schulter.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.