12. 07 2023, Berlin: Carsten Linnemann, neuer Generalsekretär der CDU, spricht auf der Pressekonferenz nach der Sitzung des CDU-Bundesvorstands im Konrad-Adenauer-Haus. / Photo: DPA (dpa)
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CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat seine Partei nach den Querelen um den Kurs gegenüber der AfD zur Geschlossenheit aufgerufen. Zur Debatte um Äußerungen von Parteichef Friedrich Merz in einem ZDF-Interview vor einer Woche sagte Linnemann den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben), er habe sich „darüber geärgert, dass manche in der Partei die Debatte über die Äußerungen aus dem Sommerinterview auf Twitter geführt haben“. Dies schade „nur der CDU“. Mit Blick auf den Umgang mit Merz’ Äußerungen sagte Linnemann weiter: „Ich habe immer mehr den Eindruck, dass einige ihn bewusst missverstehen wollen.“

Linnemann bekräftigt Ablehnung einer Zusammenarbeit mit AfD

CDU-Chef Merz hatte in dem Interview eine Zusammenarbeit seiner Partei mit der AfD auf Landes- oder Bundesebene zwar abermals ausgeschlossen, sich aber zugleich für einen pragmatischen Umgang mit gewählten Amtsträgern der AfD ausgesprochen. Nach breiter Kritik auch aus den eigenen Reihen erklärte Merz jedoch, es werde „auch auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD geben“. Linnemann sagte zum Umgang mit der AfD gegenüber den Funke-Zeitungen, es gebe „einen glasklaren Beschluss, dass wir auf allen Ebenen eine Zusammenarbeit entschieden ablehnen“. Auch Merz habe „ganz klar gesagt, dass wir nicht mit der AfD zusammenarbeiten“. Dies gelte auch noch nach den Kommunalwahlen und drei Landtagswahlen in Ostdeutschland im nächsten Jahr.

Linnemann: Merz beschrieb Realität

Merz habe indes „eine Realität beschrieben, mit der alle Parteien umgehen müssen“, fügte Linnemann an. Es gebe einen AfD-Landrat in Thüringen und gleichzeitig Bürgermeister anderer Parteien. „Wenn der Landrat wegen einer Schulsanierung anruft, hebt der Bürgermeister natürlich ab“, sagte der CDU-Generalsekretär. Es sei „nur ehrlich, wenn Friedrich Merz diese Fakten benennt“. Diese beträfen „nicht nur uns, sondern auch SPD, Grüne und FDP“.

AFP