05.02.2022, Baden-Württemberg, Freiburg: Die Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen gehen den Friedrichring entlang und halten Banner und Plakate u.a. mit der Aufschrift „Wir sind die rote Linie“, während im Vordergrund Polizisten stehen. (dpa)
Folgen

27 junge Bürgermeister und Bürgermeisterinnen haben in einem Brief öffentlich auf gegen sie gerichtete Attacken durch radikale Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen hingewiesen. „Seit Dezember häufen sich Vorfälle, welche nicht hinnehmbar sind“, heißt es in dem Schreiben, über das am Samstag das Portal „Business Insider“ berichtete. Angeprangert werden darin auch Fackelzüge vor privaten Wohnhäusern von Kommunalpolitikerinnen und -politikern.
Beklagt werden in dem Brief dem Bericht zufolge Morddrohungen im Internet gegen Bürgermeister wie Christof Bolay, Oberbürgermeister der baden-württembergischen Stadt Ostfildern. Genannt wird auch der Fall des Bürgermeisters der hessischen Stadt Wetzlar, Manfred Wagner, der zeitweise unter Polizeischutz gestellt wurde, nachdem ihm „Hausbesuche“ angedroht worden waren. Demonstranten mit Fackeln und Pyrotechnik vor Bürgermeister-Haus
Versammlungen von Fackelträgern vor privaten Wohnsitzen hatte es bei der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) gegeben, aktuell aber auch beim Oberbürgermeister von Halberstadt, Daniel Szarata (CDU). Dieser saß vergangenen Montag mit seiner Familie zu Hause, als rund 700 teils rechtsextreme Demonstrierende mit Fackeln und Pyrotechnik vor seinem Haus aufzogen.
„Insgesamt geraten die Kommunen immer stärker in den Fokus“, zitiert das Portal weiter aus dem Brief. Angeprangert würden dort auch Beleidigungen und Sachbeschädigungen. Initiiert wurde das Schreiben demnach vom „Netzwerk junger Bürgermeister*innen“, das nach eigenen Angaben rund 650 Mitglieder hat.

Mehr zum Thema: Kurs auf Corona-Lockerungen – aber was kommt nach dem 19. März?

AFP