Symbolbild. Wohngebäude in Berlin / Photo: DPA (dpa)
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Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will einem Bericht zufolge mit einem neuen Anreiz-Programm den Wohnungsbau ankurbeln. Sie plane, die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für Neubauten ab dem kommenden Jahr und befristet bis Ende des Jahres 2030 massiv zu erweitern, berichtete am Mittwoch das Nachrichtenportal „The Pioneer“ unter Berufung auf einen Ergänzungsvorschlag der Bauministerin für das Wachstumschancengesetz von Finanzminister Christian Lindner (FDP).

Demnach sollen in den ersten vier Jahren jeweils sieben Prozent der Baukosten abgeschrieben werden können. Nach der aktuellen Regelung sind es drei Prozent. Die so genannte degressive AfA (Absetzung für Abnutzung) würde dann in den darauffolgenden vier Jahren noch einmal eine Abschreibung von fünf Prozent ermöglichen.

Finanzminister Lindner muss mit Milliardenausfällen rechnen

Der Plan sei innerhalb der Bundesregierung „nicht unumstritten“, berichtete „The Pioneer“. Finanzminister Lindner müsste wahrscheinlich zunächst mit Milliardenausfällen rechnen. In den Jahren 2016 bis 2018 habe der Umfang einer solchen erweiterten Abschreibungsmöglichkeit rund zwei Milliarden Euro betragen, so das Portal.

Das Wachstumschancengesetz soll am 16. August vom Bundeskabinett verabschiedet werden. Der Mitte Juli veröffentlichte Gesetzentwurf sieht zahlreiche Steueränderungen vor, die vor allem Unternehmen entlasten sollen.

Ampel-Koalition verfehlt Ziel bei Wohnungsbau

Die Ampel-Koalition hat sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, darunter 100.000 Sozialwohnungen. Laut dem Deutschen Mieterbund (DMB) ist es unwahrscheinlich, dass die Bundesregierung dieses Ziel erreicht. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) erwartet in diesem Jahr höchstens 250.000 fertiggestellte Wohnungen, rund 45.000 weniger als im vergangenen Jahr und weit entfernt von den Koalitionszielen.

Der Wohnungsmangel in Deutschland ist eines der drängendsten sozialen Probleme. Der Immobilienverband ZIA prognostiziert für 2025 ein Defizit von bis zu 700.000 Wohnungen und 1,4 Millionen Wohnungssuchenden. Grund hierfür sind fehlende Bauvorhaben aufgrund explodierender Baupreise und staatlicher Regulierungswut.

TRT Deutsch und Agenturen