Der Bewerber für den Ko-Vorsitz bei den Grünen, Felix Banaszak, will seine Partei weiterhin in Regierungsverantwortung sehen. Die Grünen würden im Wahlkampf um jede Stimme werben, um „weiter Zukunft zu machen, weiter zu regieren“, sagte Banaszak in seiner Bewerbungsrede am Samstag auf dem Parteitag in Wiesbaden. Dabei sollten die Grünen weder „Korrektiv“ noch „Pressestelle“ einer Regierung sein, sondern deren „Motor“.
Zuvor war auf dem Parteitag schon die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner, zur Vorsitzenden in der Grünen-Doppelspitze gewählt worden. Nun sollte über den Ko-Vorsitz entschieden werden, für den neben dem Favoriten Banaszak kurzfristig auch mehrere weitere Bewerber antraten.
Viele Menschen hätten derzeit Angst, dies sei momentan „ein sehr dominantes Gefühl“, sagte Banaszak weiter. Die Angst beziehe sich beispielsweise auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, die „Gasrechnung am Ende des Monats“ oder auch „den nächtlichen Nachhauseweg“.
Die richtige Reaktion darauf seien Empathie und Zuhören, unterstrich Banaszak. „Seien wir in diesen Zeiten eine Kraft der Zuversicht“, rief er den Delegierten zu. „Seien wir ein Hoffnungsort für alle, die daran glauben oder die daran glauben wollen, dass es gut, ja, dass es besser werden kann.“
Banaszak unterstrich zudem die Bedeutung innerparteilicher Diskussionen. Eine Partei, die in der aktuellen Lage nicht debattiere, „sie wäre eine tote Partei“, sagte er. „Ich will Vorsitzender einer lebendigen, einer quietschfidelen Partei sein.“
Für ihn sei die ganze Partei ein Team, sagte Banaszak weiter. „Und dieses Team macht sich jetzt auf“ in den Wahlkampf - „wir gehen raus, wir gehen auf die Straße“. Ein Wahlkampf im Winter sei herausfordernd, räumte Banaszak ein, aber: „Wenn ich euch hier so sehe und wenn ich eure Energie hier spüre, dann kann ich mir nichts Schöneres vorstellen und dann will ich genau das.“