24 Juni 2021
AfD will mögliches Rohrböck-Netzwerk unter die Lupe nehmen
AfD will mögliches Rohrböck-Netzwerk unter die Lupe nehmen Der Handelsvertreter Tom Rohrböck hat nach Medienberichten großen Einfluss auf die AfD. Fraktionschefin Weidel und rund 40 Abgeordnete standen offenbar mit ihm in Kontakt. Die Partei möchte nun das Netzwerk um den Unternehmer untersuchen.
Archivbild: AfD-Politikerin Alice Weidel (AFP)
Folgen

Die AfD will nach eigenen Angaben die mögliche Einflussnahme eines geheimen Netzwerks um den Unternehmer Tom Rohrböck untersuchen. Das kündigte Bundesschatzmeister Carsten Hütter gegenüber den Sendern NDR und WDR sowie der Wochenzeitung „Die Zeit“ an. Er wandte sich gegen eine solche Beeinflussung von außen.

Hütter reagierte damit auf einen Bericht der drei Medien über die Aktivitäten Rohrböcks, der verschiedene Online-Plattformen und Investmentfirmen betreibt. Fraktionschefin Alice Weidel bestätigte demnach, dass dieser Zugang zu einer Gruppe von rund 40 Bundestagsabgeordneten und weiteren AfD-Funktionären gehabt habe. Auch sie selbst sei zeitweise mit Rohrböck in Kontakt gestanden.

Laut NDR, WDR und „Zeit“ ließen sich einige AfD-Funktionäre, darunter auch Weidel, von Rohrböck wiederholt in Luxushotels einladen. Dabei habe die Fraktionschefin teilweise unter falschem Namen eingecheckt. Rohrböck habe AfD-Funktionären politische Empfehlungen gegeben und strategische Manöver betrieben, hieß es weiter. Dabei habe er massiv Einfluss auf die Ausrichtung der Partei genommen.

Die beteiligten Medien befragten für ihre Recherche nach eigenen Angaben hunderte Informanten in acht Ländern. Auch lägen ihnen Rechnungen, Verträge, Kreditkartenabrechnungen, Kontoauszüge, E-Mails, Fotos, Handelsregisterauszüge, Sprachnachrichten, SMS, Videos und WhatsApp-Chats vor. Demnach gab es auch einzelne Kontakte Rohrböcks in CDU, FDP und NPD hinein. Der Unternehmer selbst sei zu einer Stellungnahme auf Anfrage nicht bereit gewesen.

AFP

Ähnliche Nachrichten

Justizminister will NS-Terminologie aus Gesetzen entfernen
Justizminister will NS-Terminologie aus Gesetzen entfernen Justizminister Buschmann will Begriffe aus der Zeit des Nationalsozialismus aus dem Gesetzbuch streichen. Betroffen wären Gesetze vom Bankenrecht bis zur Heilpraktikerverordnung. In der Ampelkoalition sieht er dafür „eine große Offenheit“.
Linken-Vize reagiert kühl auf Wagenknechts Ankündigung
Linken-Vize reagiert kühl auf Wagenknechts Ankündigung Wagenknecht war mal das Aushängeschild der Linken. Doch sie will nicht mehr kandidieren. Für ihre lautstarke Forderung nach Frieden in der Ukraine erntet sie viel Beifall aus der Bevölkerung. Die Parteispitze hingegen zeigt ihr die kalte Schulter.
Scholz in Washington – Gespräch mit Biden geplant
Scholz in Washington – Gespräch mit Biden geplant Bundeskanzler Scholz ist zum zweiten Mal in seiner bisherigen Amtszeit in die US-Hauptstadt Washington gereist. Auf der Agenda des Ampel-Chefs steht ein etwa einstündiges Gespräch mit US-Präsident Biden.
Scholz: „Mit der Waffe an der Schläfe lässt sich nicht verhandeln“
Scholz: „Mit der Waffe an der Schläfe lässt sich nicht verhandeln“ Bundeskanzler Scholz hat gut ein Jahr nach Beginn des Ukraine-Krieges Bilanz gezogen. Unter den jetzigen Bedingungen seien Friedensverhandlungen nicht möglich. Der Kanzler warnte vor einer „Unterwerfung“ Kiews.

Selbe Kategorie

Lindner-Vorwurf: SPD strebt „Zerstörung“ der FDP an
Lindner-Vorwurf: SPD strebt „Zerstörung“ der FDP an Seit dem Bruch der Ampel-Koalition herrscht ein scharfer Ton zwischen SPD und FDP. Nun legt der entlassene Finanzminister nach und provoziert augenblicklich Widerspruch.
Juso-Kritik an K-Frage: „Was war das für eine Shit Show?“
Juso-Kritik an K-Frage: „Was war das für eine Shit Show?“ Tagelang hat die SPD die Menschen im Unklaren gelassen, wen sie als Kanzlerkandidat aufstellt. Die Jusos erheben deshalb schwere Vorwürfe an die Parteiführung – und machen eine Ansage.
Bundesregierung will Haftbefehl für Netanjahu erst prüfen
Bundesregierung will Haftbefehl für Netanjahu erst prüfen Während der Haftbefehl gegen Netanjahu weltweit gefeiert wird, will sich die Bundesregierung noch nicht konkret dazu äußern. Die Union zeigt gar Solidarität mit dem israelischen Premier. BSW-Chefin Wagenknecht hingegen fordert ein Waffenembargo.
Streit um Klinikreform: Brandenburgs Landesregierung zerbrochen
Streit um Klinikreform: Brandenburgs Landesregierung zerbrochen Der Bundesrat hatte am Freitag den Weg für die umstrittene Krankenhausreform freigemacht. Vor der Abstimmung in der Länderkammer kam es jedoch zum Eklat: Nach einem Streit muss Brandenburgs Gesundheitsministerin Nonnemacher gehen.

Worüber möchten Sie mehr erfahren?

Beliebt
Erdbeben: Türkische Kommunikationsdirektion stellt Fake News richtig
Erdbeben: Türkische Kommunikationsdirektion stellt Fake News richtig Ein Bulletin der türkischen Kommunikationsdirektion widerlegt Falschmeldungen über die Naturkatastrophe in Türkiye. So sei etwa das Militär entgegen der Behauptungen schon am ersten Tag des Erdbebens vor Ort gewesen.
Türkiye: Verkauf von Kraftfahrzeugen erneut deutlich im Plus
Türkiye: Verkauf von Kraftfahrzeugen erneut deutlich im Plus Der Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ist in Türkiye in den ersten beiden Monaten des Jahres um mehr als 50 Prozent gestiegen. Den größten Zuwachs gab es bei Elektroautos.
Serbien schickt Hilfsgüter ins türkische Erdbebengebiet
Serbien schickt Hilfsgüter ins türkische Erdbebengebiet Auch Serbien schickt Hilfsgüter für die Opfer der schweren Erdbeben mit Epizentrum im türkischen Kahramanmaraş. Die Hilfspakete enthalten unter anderem Zelte, Decken und Heizgeräte.
Bodycams bei der Bahn wegen Gewalt gegen Mitarbeiter
Bodycams bei der Bahn wegen Gewalt gegen Mitarbeiter Wegen Angriffen auf Mitarbeiter will die Deutsche Bahn Kundenbetreuer in Zügen mit Bodycams ausstatten. Seit Februar läuft ein Testbetrieb auf der Schwarzwaldbahn. Auch die Videoüberwachung an Bahnhöfen soll ausgeweitet werden.
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.