Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar während des Manövers „Blaue Heimat 2021“ (3. von rechts) (AA)
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Der türkische Verteidigungschef Hulusi Akar hat im Rahmen des Manövers „Blaue Heimat 2021“ die jüngsten Entwicklungen im östlichen Mittelmeer kommentiert. Er könne sich neue Entwicklungen in den bilateralen Beziehungen mit Ägypten vorstellen, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag.
Ägypten hatte zuletzt Kohlenwasserstoff-Erkundungen im östlichen Mittelmeer angekündigt und erklärt, die offiziellen Seegrenzen der Türkei zu akzeptieren.

„Das ist eine sehr wichtige Entwicklung. Wir erwarten, dass dies so fortgesetzt wird“, sagte Akar. „Wir teilen mit Ägypten sehr viele historische und kulturelle Werte.“ Die Anerkennung der türkischen Seegrenzen im östlichen Mittelmeer sei auch im Interesse des ägyptischen Volkes. In naher Zukunft können laut Akar auch Verträge zwischen beiden Staaten infrage kommen.
Auch bezüglich des türkisch-griechischen Konflikts im Mittelmeer zeigte sich der Verteidigungsminister dialogbereit. „Wir möchten, dass alle Probleme auf der Grundlage internationalen Rechts, durch Dialoge und gute Nachbarschaftsbeziehungen gelöst werden“, betonte er. „Wir sind diesbezüglich offen für Gespräche und wünschen uns, dass von allen friedlichen Mitteln Gebrauch gemacht wird“.
Griechenland halte trotz der Dialogbereitschaft seines Landes an „provokanten Aktionen, verantwortungslosen Mitteilungen und an einer drohenden Sprache“ fest, kritisierte Akar. Die Türkei erkläre seinem Nachbar bei jeder Gelegenheit, dass diese Aktionen eingestellt werden müssten. „Wir wissen, dass das primäre Ziel unseres Nachbarn die Beeinflussung der EU und internationalen öffentlichen Meinung ist“. Griechenland versuche, seinen Konflikt mit der Türkei als ein Problem zwischen der Türkei und der EU oder den USA darzustellen – rechtlich und moralisch gesehen sei das unvertretbar.

Akar äußerte sich auch zur Rolle seines Landes in der Türkischen Republik Nordzypern. Er erinnerte an den Status der Türkei als Garantiemacht. Dieser erlaube den türkischen Streitkräften eine Präsenz auf der Insel, die durch internationales Recht begründet sei. Er forderte Zypern zu mehr Dialogbereitschaft auf. Die türkische Präsenz auf der Insel müsse akzeptiert werden.

Die jüngsten Äußerungen der NATO begrüßte der türkische Verteidigungschef und bedankte sich bei dem Generalsekretär. „Er hat klar dargestellt, dass die Türkei für die Verteidigung der EU und der NATO eine sehr wichtige Rolle einnimmt“, erklärte Akar. In einer Zeit, in der Risiken, Bedrohungen und Gefahren steigen, sei eine stärkere Kooperation in der NATO unerlässlich.

TRT Deutsch