In Österreich verbuchen die Rechtspopulisten einen weiteren deutlichen Sieg. Bei der Landtagswahl in der Steiermark erreicht die FPÖ laut dem vorläufigen Ergebnis mit 35 Prozent mit weitem Abstand den ersten Platz. Das bedeutet ein Plus von 17,5 Prozentpunkten. Die bisher zusammen mit der sozialdemokratischen SPÖ regierende konservative ÖVP kommt auf knapp 27 Prozent (minus 9 Prozentpunkte). Die SPÖ liegt bei 21 Prozent - das ist ein leichtes Minus.
Die Wahl in der Steiermark, dem nach Einwohnern viertgrößten Bundesland Österreichs, gilt auch als bundespolitisches Stimmungsbarometer. Der immense Zugewinn der FPÖ liegt im Trend der vergangenen Landtagswahl in Vorarlberg und der Nationalratswahl im September.
Während die FPÖ auf Bundesebene wegen ihres Vorsitzenden Herbert Kickl politisch noch isoliert ist - der 56-Jährige gilt den anderen Parteien als zu radikal -, kann die FPÖ in der Steiermark unter ihrem Spitzenkandidaten Mario Kunasek auf Koalitionspartner hoffen.
Der erneute Sieg der FPÖ dürfte den Erfolgsdruck auf ÖVP, SPÖ und liberale Neos erhöhen. Die drei Parteien versuchen derzeit, eine Regierungskoalition in Wien zu schmieden. Das Dreier-Bündnis gilt als Versuch, die FPÖ vom Einzug ins Kanzleramt fernzuhalten. FPÖ-Chef Kickl wertete das Ergebnis in der Steiermark hingegen als bundespolitisches Signal gegen eine „Ampel-Koalition der Wahlverlierer“.