Der griechische Ex-Regierungschef und aktuelle Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, Kyriakos Mitsotakis, hat sich für ein freundschaftliches Verhältnis zu Türkiye ausgesprochen. „Wir sind nicht dazu verdammt, Feinde von Türkiye zu sein“, sagte Mitsotakis laut griechischen Medienberichten während seines Wahlkampfes am Montag. Eine Entwaffnung der umstrittenen Ägäis-Inseln lehne er jedoch ab.
„Ich sende eine Botschaft der Freundschaft an unseren Nachbarn, um das einzige Problem zu lösen, das nichts anderes ist als die Festlegung der Seegrenzen“, fügte er laut dem staatlichen Fernsehsender ERT bei einem Wahlkampfauftritt auf der Dodekanes-Insel Leros, rund 45 Kilometer von Türkiye entfernt, hinzu.
Damit schloss Mitsotakis das Thema der illegalen Militarisierung der Ägäischen Inseln durch Griechenland bewusst aus dem Dialog mit Türkiye aus. Nach dem Vertrag von Lausanne von 1923 und dem Pariser Vertrag von 1947 sollten diese Inseln entmilitarisiert werden.
Mitsotakis war bis zum vergangenen Monat Ministerpräsident. Nun ist er auch der führende Kandidat für die Wahlen am 25. Juni. Bis zur Abstimmung wird ein Übergangs-Regierungschef die Amtsgeschäfte führen.
Griechische Aufrüstung wurde unter Mitsotakis beschleunigt
In den vergangenen Monaten hat Türkiye die Kritik an der Stationierung griechischer Soldaten auf den Inseln der Ostägäis verstärkt. Ankara sieht in der illegalen Stationierung griechischer Waffensysteme und Soldaten direkt vor der türkischen Küste einen schweren Vertrauensbruch.
Der ehemalige Ministerpräsident sagte auch, dass es keine Illusionen über die Militarisierung Athens geben werde, denn „Griechenland wird seine militärischen Fähigkeiten weiter stärken“.
Unter Mitsotakis hat Griechenland in jüngster Zeit mehrere große Rüstungsgeschäfte abgeschlossen. Dazu gehören Drohnen und Raketen aus Israel, Rafale-Kampfflugzeuge aus Frankreich und die Modernisierung der F-16-Flotte aus den USA.
Athen verhandelt zudem mit Washington über den möglichen Kauf von mindestens 20 F-35 Tarnkappenjets und mit Berlin über die Modernisierung seiner Leopard-2-Panzerflotte und den Kauf von Lynx-Panzern.