Symbolbild. Die Europäische Union und ihre Partner wie die G7 und Australien wollen dem Gegner Russland vorgeben, zu welchem Preis es sein Erdöl auf dem Weltmarkt verkaufen darf. / Photo: DPA (dpa)
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Die Ukraine hat die vom Westen beschlossene Preisobergrenze für russisches Öl von 60 Dollar je Barrel als zu hoch bezeichnet. Eine Obergrenze von 30 Dollar würde die russische Wirtschaft „schneller zerstören“, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak am Samstag im Onlinedienst Telegram. Zugleich begrüßte er, dass die Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7) und Australien diese Preisobergrenze für Öltransporte auf dem Seeweg beschlossen hätten. Russland sieht darin einen Verstoß gegen die Gesetze des freien Marktes. „Wir erreichen immer unser Ziel, und Russlands Wirtschaft wird dennoch zerstört werden. Und Russland wird selbst bezahlen und verantwortlich sein für Verbrechen“, schrieb Jermak weiter. Die EU, die G7 und Australien hatten sich am Freitag auf eine Preisobergrenze von 60 Dollar (57 Euro) pro Barrel für über den Seeweg transportiertes Öl geeinigt. Durch den Preisdeckel soll es Moskau erschwert werden, die wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen durch Verkäufe außerhalb der EU oder der G7 zu umgehen. China und Indien beispielsweise werden weiterhin russisches Öl importieren können, aber nur zu dem nun beschlossenen Maximalpreis. Polen forderte ebenfalls niedrigere Obergrenze Denn Unternehmen aus G7- und EU-Staaten und auch Australien dürfen der Einigung zufolge kein mehr als 60 Dollar teures Öl transportieren. Zudem dürfen sie keine Tanker versichern, die Öl zu Preisen oberhalb der Obergrenze an Bord haben. Derzeit stellen Unternehmen aus G7-Staaten rund 90 Prozent der Transportversicherungen weltweit. In der EU war heftig über die Modalitäten des Preisdeckels gestritten worden. Vor allem Polen hatte zunächst eine niedrigere Obergrenze gefordert, Berichten zufolge um die 30 Dollar. Russland ist der zweitgrößte Exporteur von Rohöl weltweit. Am Montag soll zudem das bereits beschlossene Embargo der Europäischen Union gegen die Einfuhr von russischem Rohöl auf dem Seeweg in Kraft treten. Dies betrifft zwei Drittel der Importe, der Rest kommt über Pipelines.

AFP