Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat Zweifel an dem von der Nato vorgegebenen Zwei-Prozent-Ziel geäußert. „Ich glaube, dass das Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung auszugeben, nicht die richtige Antwort ist“, sagte Göring-Eckardt der „Welt am Sonntag“. Nötig sei vielmehr ein „neues, breiteres Konzept der Lastenteilung innerhalb der Nato“, sagte sie.
Die Grünen-Politikerin forderte eine Diskussion darüber, „wie Konflikte künftig gelöst werden können - von Bürgerkriegen bis zum Kampf um Rohstoffe“. Sie halte es für „nicht sinnvoll, das nur an den Verteidigungsausgaben festzumachen“. Göring-Eckardt plädierte zugleich für eine „anständige“ Ausrüstung der Soldaten. „Das gebietet schon der Schutz der Soldaten und Soldatinnen.“
Das so genannte Zwei-Prozent-Ziel hatte in den vergangenen Jahren zu Streit zwischen Deutschland und den USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump geführt. Trump pochte darauf, dass alle Nato-Staaten „mindestens“ zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben.
Washington beruft sich auf ein umstrittenes Ziel der Militärallianz. Die Bündnisstaaten hatten 2014 vereinbart, den Anteil der Verteidigungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) binnen eines Jahrzehnts „Richtung zwei Prozent“ zu steigern.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Lettlands Regierungschef rechnet mit Kampfjet-Lieferung an die Ukraine
Der lettische Regierungschef Karins rechnet mit der Lieferung von Kampfflugzeugen durch den Westen an die Ukraine. Zudem fordert er Deutschland auf, mehr für die europäische Verteidigung zu tun und eine Brigade in Litauen zu stationieren.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.