Aserbaidschan hat Armeniens Behauptungen scharf zurückgewiesen, wonach Baku die Erdgaslieferungen in die umkämpfte Region Karabach eingestellt habe. „Die Region wird von Armenien mit Erdgas versorgt, und das Erdgasnetz dieser Region ist nicht in das aserbaidschanische Netz integriert“, erklärte das Außenministerium am Dienstag.
Baku sei jedoch bereit, die „humanitären Bedürfnisse aller armenischen Einwohner“ in Aserbaidschan zu erfüllen. Im Falle eines technischen Ausfalls sei Aserbaidschan zudem zum Dialog bereit, „um das Problem wie bisher zu lösen“, so das Außenministerium.
Eine Gruppe aserbaidschanischer Umweltaktivisten protestiert seit Anfang dieser Woche am Latschin-Korridor. Dort ist die einzige Landverbindung von Armenien nach Karabach über aserbaidschanisches Gebiet. Eriwan behauptete auch, die Demonstranten seien von Baku entsandt worden, um den Zugang Armeniens zu der Region zu blockieren.
Das aserbaidschanische Außenministerium wies diese Anschuldigung ebenfalls zurück. Die russische Friedenstruppe sei für die Sperrung verantwortlich. Die Aktivisten seien an einem echten Protest gegen den illegalen armenischen Bergbau in Karabach beteiligt gewesen. Damit äußerten sie lediglich die „berechtigte Unzufriedenheit der aserbaidschanischen Öffentlichkeit mit der illegalen Wirtschaftstätigkeit, der Plünderung natürlicher Ressourcen und der Umweltzerstörung in den Gebieten Aserbaidschans, in dem russische Friedenstruppen stationiert sind“.
In der Erklärung warf Aserbaidschan seinerseits Armenien Heuchelei vor. Die armenische Regierung habe zahlreiche Vereinbarungen zwischen den beiden Seiten gebrochen. Darunter sei auch das Verlegen von Landminen, wodurch seit dem Jahr 2020 45 Menschen ums Leben gekommen seien.
16 Dez. 2022
TRT Deutsch
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