Palästinenser suchen in den Trümmern zerstörter Gebäude nach Opfern des schweren israelischen Bombardements im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi im zentralen Gazastreifen. / Photo: DPA (dpa)
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Angesichts von Hunger und andauernden israelischen Angriffen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer „ernsthaften Gefahr“ für die Menschen im Gazastreifen gewarnt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus rief die internationale Gemeinschaft am Mittwoch dazu auf, diese Gefahr zu lindern, die auch die Arbeit der humanitären Helfer in dem abgeriegelten Küstengebiet einschränke.

„Was wir jetzt dringend brauchen, ist ein Waffenstillstand, um die Zivilbevölkerung vor weiterer Gewalt zu bewahren und den langen Weg zu Wiederaufbau und Frieden zu beginnen“, betonte Ghebreyesus.

Am Dienstag hatte die UN-Organisation eigenen Angaben zufolge Hilfsgüter an zwei Krankenhäuser im Gazastreifen geliefert. Der Bedarf an Lebensmitteln sei in der gesamten palästinensischen Enklave „weiterhin akut“, hieß es. Hungrige Menschen hätten den Hilfskonvoi gestoppt, um an Lebensmittel zu gelangen.

Mit Blick auf eine in der vergangenen Woche beschlossene Resolution des UN-Sicherheitsrats sagte der WHO-Chef, nach Augenzeugenberichten von vor Ort habe diese noch keine Wirkung gezeigt. In der Resolution hatten sich die Mitglieder des Sicherheitsrats für eine „sichere und ungehinderte Lieferung von humanitärer Hilfe in großem Umfang“ ausgesprochen.

Vernichtungskrieg in Gaza

Israel nahm den Vergeltungsschlag der palästinensischen Organisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bislang Zehntausende Zivilisten getötet.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza bisher mehr als 21.110 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.

TRT Deutsch und Agenturen