Drei Palästinenser sind bei israelischen Militäreinsätzen im besetzten Westjordanland getötet worden. Ein 41-Jähriger sei durch Schüsse in Kalandia nahe der Stadt Ramallah am Donnerstagmorgen ums Leben gekommen, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden bei einer Razzia in dem Ort unter anderem Steine auf die Soldaten geworfen. Diese hätten daraufhin geschossen. Sechs Verdächtige seien bei dem Einsatz festgenommen worden.
Darüber hinaus wurde am Nachmittag nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein 25-Jähriger durch einen Kopfschuss nahe der Stadt Dschenin getötet. Zudem erlag ein weiterer 19 Jahre alter Palästinenser am Abend einer Schussverletzung.
Nach Angaben des israelischen Militärs waren die Einsatzkräfte in dem Ort, um einen gesuchten Palästinenser festzunehmen. Er wird verdächtigt, Anschläge geplant zu haben. Bei seiner Flucht sei auf den Gesuchten und einen weiteren Palästinenser geschossen worden. Im Verlauf der Festnahme seien zudem Soldaten beschossen und mit Steinen beworfen worden. Daraufhin hätte diese erneut das Feuer eröffnet. Dschenin gilt als eine Hochburg des palästinensischen Widerstandes.
Angespannte Lage im Westjordanland
Die Lage im Westjordanland ist seit Monaten sehr angespannt. Seit einer Serie von Anschlägen im vergangenen Jahr unternimmt Israels Armee dort vermehrt Razzien. Dabei kommt es immer wieder zu tödlichen Konfrontationen. In diesem Jahr sind bereits acht Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen oder eigenen Anschlägen getötet worden. Im vergangenen Jahr waren es 172 Palästinenser, so viele wie noch nie seit 2006.
13 Jan. 2023
dpa
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