Dreißig Minuten: Das ist meist die Zeit, die die Menschen im belagerten Gazastreifen haben, um ihre Kinder und einige Habseligkeiten einzusammeln, bevor ihre Häuser in Schutt und Asche gelegt werden. Viele von ihnen schaffen es nur mit ihrem Schlafanzug und ihren Hausschuhen hinaus.
Während israelische Jets weiterhin Wohnhäuser ins Visier nehmen, erzählen einige palästinensische Familien von ihren schrecklichen Erfahrungen. Eine davon ist die Familie Elsayed. Youmna Elsayed, eine Journalistin, die auch für TRT World als freie Journalistin gearbeitet hat, berichtete von der Situation während den Angriffen.
„Sie haben zwei Wohnhäuser neben unserem bombardiert. Mein Mann und meine Kinder haben es gerade so überlebt.“ Nach den Angriffen sei die Familie aus der Wohnung geflohen – ohne etwas mitzunehmen, erzählt die Journalistin.
Als die israelischen Bomben das Gebäude neben Youmnas Haus trafen, sei sie auf der Straße gewesen, um aus einem anderen Viertel zu berichten. Ihr Mann und ihre Kinder seien nach den Angriffen bei einem Freund der Familie untergekommen.
Elsayed teilte Bilder und Videos, die einen rauchenden Haufen aus Beton und Stahl zeigen, wo einst ein mehrstöckiger Wohnkomplex stand. Die Gebäude waren am Mittwochnachmittag von Israel angegriffen worden.
„Wir haben die letzte Nacht unter dem Esstisch verbracht, weil es das Größte und Sicherste war, wo wir unsere Kinder unterbringen konnten“, sagte sie am Telefon.
Die gebürtige Ägypterin habe ihren palästinensischen Ehemann während des Studiums in Südafrika kennengelernt. Vor sieben Jahren seien sie schließlich gemeinsam in die Heimat ihres Ehemannes nach Gaza gezogen.
„Wer will schon in einem Kriegsgebiet leben? Aber ehrlich gesagt, wenn ich hier lebe und das Leiden des palästinensischen Volkes sehe, habe ich erkannt, dass die westlichen Medien der Welt nicht die Realität zeigen“, sagt sie.
Deshalb sei Youmna in Gaza geblieben und berichte nun von der Aggression der israelischen Regierung. „Ich mache Fotos und mache Videos. Ich möchte, dass die Welt die Wahrheit sieht. Sie müssen wissen, dass die Palästinenser keine Terroristen sind und dass die Luftangriffe Kinder und Zivilisten treffen.“