Symbolbild. Laut einem Bericht finden Sexhandel-Fälle in den USA mehrheitlich über Facebook statt. (dpa)
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Der Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in den USA findet mehrheitlich über Facebook statt. Zu diesem Ergebnis kommt der 2020 Federal Human Trafficking Report des Human Trafficking Institute. „Das Internet ist zum dominanten Werkzeug geworden, das Menschenhändler nutzen, um Opfer zu finden. Und sie finden diese oft auf einer Reihe von sehr verbreiteten Social-Networking-Websites“, sagte Victor Boutros, der CEO des Institutes, am Mittwoch auf CBSN. Dabei nutzten die Täter insbesondere Facebook, so Boutros.

Die Daten aus den vergangenen beiden Jahrzehnten hätten gezeigt, dass 30 Prozent aller identifizierten Opfer in Bundesfällen des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung seit dem Jahr 2000 online in die Falle gelockt worden seien. Im vergangenen Jahr hätten 59 Prozent solcher Fälle der Anbahnung über Facebook stattgefunden. Der Bericht stellte außerdem fest, dass 65 Prozent der identifizierten Opfer von Kindersexhandel, die über soziale Medien rekrutiert wurden, über Facebook angesprochen worden waren.

Der Tech-Riese reagierte auf die Ergebnisse des Berichts in einer Stellungnahme an CBS News mit der Erklärung: „Sexhandel und Kinderausbeutung sind verabscheuungswürdig und wir tolerieren sie nicht auf Facebook. Wir haben Richtlinien und Technologien, um diese Arten von Missbrauch zu verhindern und nehmen alle Inhalte herunter, die gegen unsere Regeln verstoßen.“

Viele Nutzer zweifeln jedoch an der Wirksamkeit der bisher ergriffenen Maßnahmen. Nicht einmal in Grauzonen erlaubter Formen von Sexangeboten gegen Geld scheint der Social-Media-Riese über ein wirksames Gegenkonzept zu verfügen. So sehen sich zahlreiche Personen mit Facebook-Account bereits seit längerem mit wiederholten Spamanfragen sexuellen Inhalts konfrontiert, deren Anzahl täglich in die Dutzende gehen kann.

TRT Deutsch