Polizisten in der Stadt Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania haben einen 27-jährigen Schwarzen erschossen. Der Mann sei mit einem Messer bewaffnet gewesen und habe dieses trotz mehrfacher Aufforderungen nicht fallen lassen, erklärte ein Polizeisprecher. Der Verdächtige habe sich auf die Polizisten zubewegt, woraufhin zwei Beamte mehrfach auf ihn gefeuert hätten, sagte der Sprecher einem örtlichen Fernsehsender. Nach dem Vorfall vom Montagnachmittag kam es in der Nacht zum Dienstag zu Ausschreitungen, wie die Zeitung „Philadelphia Inquirer“ berichtete. Dabei seien mehrere Polizisten verletzt worden, es habe auch Festnahmen gegeben.
Bürgermeister Jim Kenney erklärte mit Blick auf den Vorfall, der von Passanten mit Smartphones gefilmt wurde: „Ich habe das Video dieses tragischen Vorfalls gesehen. Es wirft schwierige Fragen auf, die beantwortet werden müssen.“ Polizeichefin Danielle Outlaw versprach eine gründliche Untersuchung des Falls, um „die vielen unbeantworteten Fragen“ zu klären. Die Polizei war wegen eines Berichts über einen Vorfall häuslicher Gewalt, der sich auf das spätere Opfer bezog, zu dem Ort im Westen Philadelphias gekommen.
In den USA war es seit Ende Mai landesweit zu Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt gekommen. Der Auslöser der Proteste war die brutale Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis gewesen.
27 Okt. 2020
USA: Polizisten töten Schwarzen – Ausschreitungen in Philadelphia
US-Polizisten haben in Philadelphia einen 27-jährigen Schwarzen erschossen. Zwei Beamte hätten mehrfach auf den Mann gefeuert. Nach dem Vorfall kam es in der Nacht zum Dienstag zu Ausschreitungen – dabei seien mehrere Polizisten verletzt worden.
dpa
Ähnliche Nachrichten
„Mein Sohn wurde gefoltert“: Schwarzer stirbt nach Polizeigewalt
Im US-Bundesstaat Virginia sollen sieben Polizisten einen 28-jährigen Schwarzen fixiert und elf Minuten lang zu Boden gedrückt haben. „Mein Sohn wurde wie ein Hund behandelt, schlimmer als ein Hund“, zitierten US-Medien die Mutter des Opfers.
Selbe Kategorie
Gaza-Behörde: Krankenhäuser müssen Betrieb in 48 Stunden stoppen
Die letzten teils funktionsfähigen Krankenhäuser in Gaza sind auf Treibstoff angewiesen, um Stromgeneratoren für ihre Geräte zu betreiben. Doch Treibstoff ist dort Mangelware, weil Israel die Einfuhr behindert. Das hat schwerwiegende Folgen.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.