Nach dem Tod eines Schwarzen bei einem umstrittenen Polizeieinsatz in den USA hat sich die Stadt Columbus mit der Familie des Opfers auf eine Entschädigung von zehn Millionen Dollar geeinigt. „Kein Geldbetrag wird Andre Hill jemals zu seiner Familie zurückbringen, aber wir glauben, dass dies ein wichtiger und notwendiger Schritt in die richtige Richtung ist“, sagte der Anwalt der Stadt im Bundesstaat Ohio, Zach Klein, am Freitag (Ortszeit) US-Medienberichten zufolge.
Als Teil des Vergleichs benennt die Stadt demnach auch eine Sporthalle in Columbus nach Andre Hill. Dessen Familie und deren Anwälte dankten den Stadtvertretern. Anwalt Ben Crump teilte mit, jetzt könne der Heilungsprozess für alle Beteiligten beginnen. Der Sender CNN berichtete, die nun vereinbarte Entschädigungssumme - umgerechnet 8,2 Millionen Euro - sei die höchste in der Geschichte der Stadt. Der Stadtrat müsse noch zustimmen.
Kurz vor Weihnachten hatte ein Anwohner die Polizei in Columbus nachts zu einer Garage gerufen. Als der 47-jährige Andre Hill nach dem Eintreffen der Beamten auf diese zukam, eröffnete ein weißer Polizist das Feuer. Hill - der unbewaffnet war - trafen vier Kugeln, er starb. Der Polizist wurde wenige Tage nach dem Vorfall entlassen und wird wegen Mordes angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, unverhältnismäßige Gewalt angewendet, dem Sterbenden nicht geholfen und Dienstpflichten missachtet zu haben.
Ende Mai jährt sich der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota. Unter dem Motto „Black Lives Matter“ kam es danach in den USA monatelang zu Massendemonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus, die teils von Ausschreitungen überschattet wurden.
15 Mai 2021
USA: Millionen-Entschädigung für Angehörige von schwarzem Polizeiopfer
Kurz vor Weihnachten tötete ein weißer US-Polizist einen unbewaffneten Schwarzen mit vier Schüssen. Nun einigt sich die Stadt Columbus mit der Familie des Opfers auf eine Entschädigung – zudem soll eine Sporthalle umbenannt werden.
dpa
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