In den USA haben zahlreiche Menschen gegen gewaltsame Übergriffe gegen die asiatischstämmige Minderheit im Land demonstriert. Im New Yorker Stadtteil Queens versammelten sich am Samstag mehrere hundert Demonstranten, ähnliche Kundgebungen fanden in rund 60 weiteren US-Städten statt, darunter Washington, San Francisco, Los Angeles, Detroit und Chicago.
„Alle Asiaten, die ich kenne, sind Opfer von Gewalt oder Mobbing, von Übergriffen geworden“, sagte Judi Chang vom antirassistischen Bündnis Answer, das zu den Demonstrationen aufgerufen hatte, während der Kundgebung in New York. „Man spuckt uns an, man brüllt uns an. Man beobachtet uns, die Leute gehen, wenn wir irgendwo ankommen.“
Chang führte aus, dass die Diskriminierungen und Übergriffe im Zuge der Corona-Pandemie zugenommen hätten, die vor mehr als einem Jahr in China ihren Ausgang genommen hatte. Die Rhetorik, mit der China als Bedrohung dargestellt werde, habe für die asiatischstämmige Minderheit in den USA schwerwiegende Folgen.
Am 16. März hatte der Schusswaffenangriff eines Weißen in Atlanta, bei der sechs asiatischstämmige Frauen und zwei weitere Menschen getötet wurden, ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewalt gegen die Minderheit geworfen. Der Angreifer, der in drei Massagesalons das Feuer eröffnet hatte, wies ein rassistisches Motiv allerdings zurück und erklärte, wegen seiner Sexsucht habe er gegen eine „Versuchung“ vorgehen wollen.
Auch in Atlanta wurde am Samstag demonstriert. „Hört auf, China und die Chinesen zu verteufeln“, stand dort auf einem Transparent.
AFP
Ähnliche Nachrichten
„Mein Sohn wurde gefoltert“: Schwarzer stirbt nach Polizeigewalt
Im US-Bundesstaat Virginia sollen sieben Polizisten einen 28-jährigen Schwarzen fixiert und elf Minuten lang zu Boden gedrückt haben. „Mein Sohn wurde wie ein Hund behandelt, schlimmer als ein Hund“, zitierten US-Medien die Mutter des Opfers.
Selbe Kategorie
Gaza-Behörde: Krankenhäuser müssen Betrieb in 48 Stunden stoppen
Die letzten teils funktionsfähigen Krankenhäuser in Gaza sind auf Treibstoff angewiesen, um Stromgeneratoren für ihre Geräte zu betreiben. Doch Treibstoff ist dort Mangelware, weil Israel die Einfuhr behindert. Das hat schwerwiegende Folgen.
Libanon: Israel tötet Krankenhausdirektor und sechs Mitarbeiter
Israels Angriffe auf den Libanon treffen wieder Hilfskräfte. Nun wurde erneut ein Arzt zusammen mit weiteren Kollegen getötet. Das libanesische Gesundheitsministerium verurteilte den Angriff als „anhaltende Aggression gegen medizinisches Personal“.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.