In syrischen Gefängnissen werden nach UN-Angaben noch immer „unzählige“ Menschen zu Unrecht festgehalten. Diese müssten sofort freigelassen werden, forderte am Donnerstag der UN-Syrienbeauftragte Geir Pedersen. Die Bilder von der Befreiung von Insassen etwa aus dem berüchtigten Gefängnisses Sednaya bei Damaskus hätten die „unvorstellbare Barbarei“ gezeigt, welcher die Syrer unter dem gestürzten Machthaber Baschar al-Assad ausgesetzt gewesen seien.
Zwar seien schon viele Menschen aus Gefängnissen des Assad-Systems befreit worden, erklärte Pedersen. Aber: „Unzählige Kinder, Frauen und Männer werden immer noch willkürlich in Haftanstalten verschiedener Behörden festgehalten.“ Diese müssten nun ebenfalls freikommen.
Der am Sonntag gestürzte Baschar al-Assad hatte bei seinem Amtsantritt im Jahr 2000 von seinem verstorbenen Vater Hafis al-Assad ein System von Gefängnissen und Haftanstalten übernommen, in denen Andersdenkende weggesperrt und nach übereinstimmenden Angaben von Aktivisten gefoltert und teils auch hingerichtet wurden.