Der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, hat westliche Regierungen aufgerufen, ihre gegen Syrien verhängten Sanktionen aufzuheben, welche seinen Angaben zufolge ein „Hindernis“ für die Rückkehr von Millionen Flüchtlinge in das Land darstellen. Der Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember habe „eine Chance für das Land geschaffen, die wir seit Jahrzehnten nicht mehr hatten, und ich denke, wir müssen sie ergreifen“, sagte Grandi am Samstag bei einem Besuch in Damaskus.
„Die Sanktionen sind im Moment ein großes Hindernis für die Rückkehr der Flüchtlinge“, so der UNHCR-Chef und betonte, die Sanktionen seien „für eine andere Situation geschaffen“ worden und müssten deshalb „überprüft und hoffentlich aufgehoben“ werden.
„Wenn die Sanktionen aufgehoben werden, werden sich die Bedingungen an den Orten verbessern, an welche die Menschen zurückkehren“, sagte Grandi. Dies werde die Menschen zusätzlich zur Rückkehr in ihr Land ermutigen, fügte er hinzu.
Die neue Übergangsregierung hat nach ihrer Machtübernahme bereits mehrmals eine Aufhebung der Sanktionen gefordert. Einige westliche Staaten zögern jedoch und wollen zunächst abwarten, in welche Richtung sich das Land unter der neuen Führung entwickelt.
Die USA haben bereits einige Sanktionen gegen Syrien beendet, und es wird erwartet, dass auch die EU bei einem Außenministertreffen am Montag eine Aufhebung von Sanktionen beschließen könnte.