Trump warf Russland und Iran vor, zusammen mit dem syrischen Regime unter Führung von Baschar al-Assad, in der Rebellenhochburg Idlib „Zivilisten zu töten oder auf dem Weg dorthin zu sein“. Trump sagte, auf der anderen Seite arbeite die Türkei daran, das „Gemetzel“ in der nordwestlichen Region Syriens zu stoppen. Die jüngste Offensive al-Assads auf die Regierung soll zur Vertreibung von mindestens 100 000 Menschen geführt haben.
Dutzende von Menschen wurden durch eine Bombardierungswelle in der Gegend getötet, erklärte die in der Region aktive Such- und Rettungsgruppe Weißhelme. Die Offensive ist nur möglich gewesen, weil vor allem Russland seine Luftwaffe gezielt einsetzte, um die Verteidigungslinie der Rebellen monatelang aufzuweichen. Sollten die Angriffe anhalten, dann besteht eine realistische Gefahr, dass hunderttausende Menschen der rund 3,6 Millionen in Idlib lebenden Syrer zur Flucht gezwungen werden. Sie könnten ihren Weg über die Türkei nach Europa suchen.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan warnte, dass die Türkei nicht mehr in der Lage ist, zusätzliche Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Auf einer Pressekonferenz in Istanbul am Sonntag sagte Erdoğan, sein Land, das bereits die meisten syrischen Flüchtlinge in der Welt beherbergt, könne die Last nicht allein tragen.
Der Sprecher des türkischen Präsidenten, Ibrahim Kalın, sagte am Dienstag, dass die Türkei nach Gesprächen mit Russland daran arbeitet, die Angriffe in Idlib zu stoppen. Dafür reiste eigens Anfang der Woche eine türkische Militär- und Geheimdienstdelegation nach Moskau.
Trump bemüht sich um eine enge Beziehung mit dem türkischen Präsidenten Tayyip Erdoğan, auch nach dem jüngsten Einmarsch Ankaras gegen die terroristische YPG/PKK-Miliz, die in Syrien mit den USA kooperiert. Überdies sieht Trump nicht ein, die Türkei wegen des Erwerbs des S-400 Raketenabwehrsystems aus Russland zu sanktionieren.