In einer Erklärung vom Mittwoch hat das Zentralkommando der US-Armee mitgeteilt, dass nach dem iranischen Vergeltungsangriff vom achten Januar auf Militärbasen im Irak zahlreiche US-Soldaten nach Deutschland ausgeflogen werden mussten. In Deutschland werden die US-amerikanischen Soldaten medizinisch versorgt.
Bereits vergangene Woche wurden elf verletzte Soldaten aus dem Irak ausgeflogen. Weitere Verletzte könnten in Zukunft identifiziert werden, fügte das US-Zentralkommando hinzu, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Ein US-Beamter informierte unter dem Vorbehalt der Anonymität, dass etwa ein Dutzend Soldaten nach Deutschland transportiert wurden.
Pentagon widerspricht US-Präsidenten
Trump und andere US-Spitzenbeamte behaupteten zunächst, dass bei dem Angriff des Irans keine US-Militärangehörige getötet oder verletzt worden seien. Das Pentagon widersprach jedoch am Donnerstag. Es gab an, dass elf US-Militärangehörige nach dem Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Ain al-Asad im West-Irak wegen Erschütterungssymptomen behandelt wurden.
Trotz der Reaktion aus dem US-Verteidigungsministerium lehnte es Trump am Mittwoch ab, die Diskrepanz aufzuklären. Bei einer Pressekonferenz in Davos in der Schweiz kommentierte er: „Ich hörte, dass sie Kopfschmerzen und einige andere Dinge hatten, aber ich würde sagen, und ich kann berichten, dass es nicht sehr ernst ist.“
Nach Angaben des Pentagons wurden seit dem Jahr 2000 bei etwa 408 000 Angehörigen der USA-Armee traumatische Hirnverletzungen diagnostiziert.
Verletzte US-Soldaten auch nach Kuwait verlegt?
Die führende arabischsprachige Zeitung al-Qabas in Kuwait berichtete Anfang der Woche, dass 16 US-Soldaten nach dem iranischen Vergeltungsangriff in ein US-Militärkrankenhaus in Kuwait verlegt wurden. Einige der Opfer litten an schweren Verbrennungen, andere hatten Schrapnellwunden.
Die kuwaitische Tageszeitung schrieb, dass die Truppen unter strenger Bewachung in ein Krankenhaus im Camp Arjifan auf dem Luftwaffenstützpunkt Ahmed Al-Jaber eingeflogen worden seien. Die Quelle fügte hinzu, dass die verletzten Soldaten operiert worden seien und auf der Intensivstation des Krankenhauses einquartiert würden.
Der iranische Raketenangriff auf US-Basen im Irak wird als Reaktion Teherans nach der Tötung des einflussreichen iranischen Generals Kassem Soleimani betrachtet. Soleimani wurde bei einem von US-Präsident Donald Trump angeordneten Luftangriff am dritten Januar in Bagdad getötet.
Der stellvertretende US-Kommandeur der internationalen Anti-Daesh-Koalition gab unterdessen an, dass zwar einige Operationen der US-Luftwaffe gegen die Daesh im Irak wieder aufgenommen wurden, diese aber immer noch in begrenztem Umfang stattfinden.