Apple-CEO Tim Cook findet, dass der Tech-Konzern eine „Verantwortung“ habe, in so vielen Ländern wie möglich Geschäfte zu machen. Dazu gehöre auch China, obwohl Peking mittlerweile bereits seit Jahren in der Kritik steht, Uiguren und weitere muslimische Turkvölker zu verfolgen. Mit seiner Aussage antwortete Cook auf eine Frage von Moderator Andrew Sorkin im Rahmen der virtuellen „DealBook“-Konferenz der „New York Times“ am Dienstag, wie „Business Insider“ berichtet.
Sorkin hatte beim Apple-CEO vor dem Hintergrund der Kontroverse ob des Engagements des iPhone-Herstellers in China nachgefragt. Cook antwortete mit dem Zitat „Weltfrieden durch Welthandel“ des ehemaligen IBM-Vorsitzenden Tom Watson. Zudem fügte Cook hinzu, dass die Tätigkeit in fremden Ländern bedeute, dass Apple „anerkennen muss, dass es in anderen Märkten andere Gesetze gibt.“
China lukrativer Markt für Techriesen
China ist ein lukrativer Markt für Apple und hat entscheidend zum Erfolg des Techriesen beigetragen. Das Unternehmen verlässt sich nicht zuletzt bei der Montage seiner in aller Welt beliebten Geräte auf Zulieferer in China. Das Unternehmen steht auch deshalb in der Kritik. Laut Berichten stehen auch Apple-Zulieferer in China nachweislich mit Zwangsarbeitsprogrammen in Verbindung, darunter auch solchen zu Lasten von Menschen aus der Uiguren-Region Xinjiang.
Menschenrechtsorganisationen zufolge sind in China mindestens eine Million Uiguren und andere Angehörige muslimischer und turksprachiger Minderheiten in hunderten Haftlagern eingesperrt. Sie müssen sich demnach als Zwangsarbeiter verdingen. Die Rede ist auch von Folter, Vergewaltigungen, Zwangssterilisierungen und Zwangsabtreibungen an uigurischen Frauen. Mehrere Staaten werfen China inzwischen sogar Völkermord an den Uiguren vor. Peking dagegen verteidigt sein Vorgehen und spricht von „Ausbildungs- und Arbeitsprogrammen gegen Extremismus“ in der Region.